Förderanträge schreiben leicht gemacht

Mit dieser einfachen Arbeitshilfe gelingt dir ein überzeugender Antrag

Förderanträge wirken oft kompliziert – viele Fachbegriffe, viele Felder, viele Unsicherheiten. Vielleicht hast du eine gute Projektidee, weißt aber nicht, wie du sie in einen Antrag „übersetzen“ sollst? Dann kann dir diese Arbeitshilfe weiterhelfen.

Ich stelle dir ein einfaches Raster vor, mit der du dein Projekt Schritt für Schritt beschreiben kannst. Du brauchst dafür keine Vorkenntnisse. Alles, was zählt, ist deine Idee – und ein bisschen Struktur.

Der rote Faden – dein Wegweiser durch den Antrag

Ein guter Antrag folgt einem roten Faden. Er beschreibt aufeinander aufbauend diese Kernelemente deines Projektes:

1. Was ist das Problem, das du mit deinem Projekt angehst? – Die Ausgangssituation

2. Was willst du mit deinem Projekt erreichen? – Die Projektziele

3. Was machst du dafür? – Die Maßnahmen deines Projektes

Diese drei Punkte bauen aufeinander auf:

Deine Maßnahmen tragen dazu bei, die Projektziele zu erreichen und jede Maßnahme ist in einem Projektziel verankert

Die Projektziele bearbeiten/verbessern die Problemlage, die du in der Ausgangssituation beschrieben hast und jedes Problem der Ausgangssituation findet sich in den Zielen wieder

Die Maßnahmen passen zur Ausgangssituation und sind geeignet, diese zu verändern.

Dreieck, alle Eckpunkte sind miteinander verbunden

Wenn du diese drei Punkte gut miteinander verknüpfst, entsteht ein schlüssiger Antrag – genau das, was Förderstellen sehen wollen.

Die Arbeitshilfe, die ich für dich erstellt habe, gibt dir eine Struktur und natürlich Tipps zur Beantwortung dieser Fragen. Wenn du sie bearbeitet hast, hast du einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem guten Antrag erledigt.

Wichtig:

Die Zielgruppe und ihre Bedarfe stehen im Zentrum

Beantworte die drei Fragen immer aus Sicht der Zielgruppe deines Projektes. Das kann ich nicht genug betonen und gebe dir gerne ein Beispiel, wie du es nicht machen solltest:

Beispiel:

Als Verein Digispaß sehen wir die dringende Notwendigkeit, zusätzliche Kursleitungen einzustellen, um unsere Mission der digitalen Teilhabe älterer Menschen weiter voranzutreiben.

Hier wird nicht der Bedarf der Zielgruppe beschrieben, sondern der Bedarf des Vereins. Denke aber daran, Förderer vergeben Zuschüsse, um etwas für ihre Zielgruppe zu tun, nicht um Organisationen zu unterstützen. Arbeite bei deinen Antworten also gut heraus, was dein Projekt bei der Zielgruppe bewirkt und warum das wichtig ist.

Tunnelblick erlaubt

Damit dir der rote Faden auch gelingt, fokussiere dich auf das Dreieck in der Abbildung. Achte darauf, dich nicht ablenken zu lassen

… von Problemen, die auch wichtig sind, zu denen du aber keine Projektziele hast

… von tollen Projektaktivitäten, die aber nicht zu deiner Ausgangssituation passen

… von Projektzielen, die du wichtig findest, die du aber nicht in der Ausgangssituation begründet hast.

Hier ist also tatsächlich mal ein Tunnelblick gefragt, der dir hilft, den Fokus auf die Kernelemente deines Projektes nicht zu verlieren.

So. Genug der Vorrede, kommen wir zur Vorlage:

Die Arbeitshilfe Schritt für Schritt erklärt

Ich fange bei der Arbeitshilfe mit der Ausgangssituation an, du kannst das gerne anders machen und bei den Aktivitäten beginnen oder den Projektzielen. Nimm das, was dir am einfachsten erscheint und zwing dir keine Reihenfolge auf, die dir gerade nicht liegt.

1. Was ist das Problem? (Ausgangssituation)

Hier beschreibst du, warum dein Projekt gebraucht wird. Was läuft gerade nicht gut? Wer ist betroffen? Und was soll sich ändern? Bleib dabei möglichst konkret und anschaulich.

Tipp: Denk daran: Die Probleme, die du hier schilderst, müssen später durch deine Ziele gelöst werden. 

2. Was willst du erreichen? (Projektziele)

Jetzt formulierst du, was sich durch dein Projekt verbessern soll. Was sollen die Teilnehmenden am Ende besser können, wissen oder fühlen?

Tipp: Ein Ziel ist nicht „Wir machen einen Workshop“ – das ist eine Maßnahme. Ein Ziel wäre: „Die Teilnehmenden wissen, wie sie einen Konflikt gewaltfrei lösen können.“

3. Was machst du dafür? (Maßnahmen)

Hier wird’s praktisch: Welche Aktivitäten planst du? Wer macht was? Wann und wie oft? Beschreibe deinen Weg zum Ziel – klar, realistisch und verständlich.

Tipp: Jede Maßnahme sollte zu mindestens einem Ziel passen. So bleibt dein Antrag logisch und überzeugend.

So sieht das ausgefüllt aus – ein Beispielprojekt

Achtung: Das Beispiel ist natürlich stark gekürzt, für deinen Antrag wirst du vermutlich deutlich ausführlicher sein müssen. Aber auch gekürzte Beispiele können helfen, das Prinzip zu verstehen, und darum geht es hier schließlich.

Beispiel: Nachhilfeprojekt „LernRaum“

Ausgangssituation

In unserem Stadtteil lebt ein hoher Anteil von Familien mit niedrigem Einkommen. Viele Kinder verfügen über keine ausreichende häusliche Lernunterstützung. Besonders Kinder mit Migrationshintergrund haben Schwierigkeiten, dem Unterricht zu folgen und erreichen häufig nicht den empfohlenen Schulabschluss. Die lokale Grundschule berichtet von einem wachsenden Förderbedarf und hoher Überforderung im Elternhaus.

Projektziele

  • Die teilnehmenden Kinder kennen grundlegende Lerntechniken und wenden sie selbstständig an.
  • Sie verbessern ihre schulischen Leistungen messbar (z. B. durch bessere Noten oder Rückmeldungen von Lehrkräften).
  • Die Kinder gehen gestärkter und mit mehr Selbstvertrauen in den Schulalltag.

Projektmaßnahmen

  • Wöchentliche Nachhilfestunden in Kleingruppen (max. 5 Kinder) zu den Hauptfächern Deutsch und Mathematik
  • Einsatz von Ehrenamtlichen mit pädagogischer Vorerfahrung
  • Methodentraining zu Lerntechniken (z. B. Mindmaps, Karteikarten, Konzentrationsübungen)
  • Regelmäßiger Austausch mit Lehrkräften der Schule zur Abstimmung
  • Abschlussgespräch mit Eltern und Feedbackrunde mit den Kindern

Die Arbeitshilfe nutzen

Die Arbeitshilfe findest du im Downloadbereich dieser Link führt dich direkt dorthin. Sollten dir zuwenig Zeilen für deine Beschreibung enthalten sein, füge einfach weitere ein. 


Du hast noch Fragen?

1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke

Rechts in der Seitenleiste findest du die Schlagwortwolke. Klicke auf den Begriff, der dich interessiert und finde jede Menge weiterer Fördermöglichkeiten oder aber ein Thema, zu dem du mehr wissen willst, wie zum Beispiel Projekttransfer, Gender Mainstreaming oder die Belegliste. Probier´s aus!


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3. Finde Hilfen zur Antragstellung in der Rubrik „Der Antrag“ 

In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.


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Wer schreibt hier?

Bild Monika Vog

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Mein Name ist Monika Vog,

ich bin Fundraiserin und Fördermittelexpertin für gemeinnützige Projekte und Aktionen.

Bei Fördermittel-wissenswert dreht sich alles um diese Fragen:

  • Wie finde ich aus den unzähligen Fördermöglichkeiten die passende Förderung für mein Vorhaben?
  • Wie schreibe ich einen überzeugenden Antrag?
  • Was muss ich beim Verwendungsnachweis beachten?

Zu diesen Themen schreiben Daniel und ich regelmäßig Beiträge in diesem Blog.

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