Anschlussförderung für laufende Projekte

So überzeugst du Fördermittelgeber mit Wirkung

Viele Projektverantwortliche kennen das Problem: Ein Projekt läuft gut, erste Erfolge sind sichtbar – doch die anfängliche Förderung endet bald. Sie stehen vor der Herausforderung, dass viele Förderprogramme keine laufenden oder bereits begonnenen Projekte fördern.

Doch es gibt gute Nachrichten: Wenn du dein Projekt clever weiterdenkst, kannst du trotzdem förderfähig bleiben. Was zählt, ist dein Impact – also die Wirkung, die dein Projekt erzielt und künftig noch erzielen kann.

Was Fördermittelgeber wirklich interessiert: Wirkung statt nur neue Ideen

Ein häufiger Irrtum: Förderer wollen nur neue, innovative Ideen „von null auf“.

Tatsächlich interessieren sich viele Fördermittelgeber genauso für Projekte, die bereits nachweislich funktionieren – und das Potenzial haben, mehr Wirkung zu entfalten. Förderrelevante Fragen sind zum Beispiel:

  • Welche konkreten Ergebnisse hat dein Projekt erzielt?
  • Wie lässt sich diese Wirkung verstärken oder verbreiten?
  • Gibt es eine nächste Phase, die strategisch auf dem Erreichten aufbaut?

Damit du verstehst, was ich meine, gebe ich dir hier zwei Beispiele:

Beispiel 1: Kulturprojekt mit Community-Wirkung – „Theater im Quartier“

Projektidee:

Ein partizipatives Theaterprojekt bringt Menschen aus einem benachteiligten Stadtteil auf die Bühne. Gemeinsam mit Künstler*innen entwickeln sie Stücke über Themen wie Migration, Zusammenleben und Gentrifizierung.

  • Läuft seit: 9 Monaten
  • Gefördert durch: Kulturamt & Stiftung

Erfolge bisher:

  • 3 Produktionen mit insgesamt 800 Zuschauer*innen
  • Über 60 aktive Mitwirkende
  • Aufbau eines interkulturellen Netzwerks
  • Erste Kooperationen mit Schulen

Anschlussförderung mit Wirkung:

  • Aufbau eines festen Nachbarschaftsensembles
  • Einführung jährlicher Quartiersfestspiele
  • Theater-Workshops für Schulen
  • Wirkungsmessung & Dokumentation

Und so könntest du das Ganze förderfähig formulieren, mit Fokus auf Impact:

„Theater im Quartier“ hat sich in nur neun Monaten als wirkungsvolle Plattform für kreative Teilhabe und sozialen Zusammenhalt etabliert. Die hohe Beteiligung – von über 60 aktiven Mitwirkenden und fast 800 Zuschauer*innen – zeigt das große Interesse an kultureller Selbstgestaltung im Stadtteil.

Die Produktionen haben nicht nur neue Perspektiven auf lokale Konflikte eröffnet, sondern auch nachhaltige Netzwerke zwischen Nachbar*innen geschaffen. Besonders hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit Schulen, die erste Impulse für kulturelle Bildung gesetzt hat.

Mit der beantragten Anschlussförderung möchten wir dieses Potenzial verstetigen: durch die Gründung eines dauerhaften Nachbarschaftsensembles, den Aufbau jährlicher Quartiersfestspiele sowie durch neue Bildungsangebote für Jugendliche. Eine begleitende Wirkungsmessung soll die Ergebnisse dokumentieren und als Grundlage für eine dauerhafte Finanzierung durch öffentliche Stellen dienen.

Dieses Projekt zeigt: Wenn du aus einer starken Basis heraus skalierst, ist auch Phase 2 förderfähig.

Beispiel 2: Sprachförderung für junge Geflüchtete – „Sprache schafft Chancen“

Projektidee:

Ein ehrenamtliches Bildungsprojekt unterstützt geflüchtete Jugendliche beim Deutschlernen, um Schulabschlüsse und Ausbildungsanschlüsse zu ermöglichen.

  • Läuft seit: 1 Jahr
  • Gefördert durch: Kleine Stiftung

Erfolge bisher:

  • 50 Teilnehmende
  • 80 % verbesserten ihre Deutschnoten
  • 10 Jugendliche erhielten Praktikumsplätze

Anschlussförderung mit Wirkung:

  • Ausweitung auf drei weitere Schulen
  • Digitale Lernplattform zur Reichweitensteigerung
  • Evaluation zur langfristigen Verstetigung

Auch hier gilt: Förderer suchen Projekte, die Wirkung zeigen – und dann wachsen wollen. Es ist also wichtig, diese Wirkung klar darzustellen und wo möglich mit Zahlen zu belegen.

Deine Formulierung für den Förderer könnte so aussehen:

In dem seit einem Jahr laufenden Projekt „Sprache schafft Chancen“ konnten bereits 50 geflüchtete Jugendliche durch gezielte Sprachförderung auf dem Weg zum Schulabschluss unterstützt werden. Die positiven Wirkungen – u.a. deutliche Verbesserungen der schulischen Leistungen und die erfolgreiche Vermittlung in Praktika – zeigen, dass das Konzept funktioniert.

Um diesen nachgewiesenen Impact auszuweiten, soll das Projekt nun in Phase 2 an drei weiteren Schulen starten. Ergänzend wird eine digitale Lernplattform entwickelt, die ortsunabhängig zugänglich ist. Außerdem planen wir eine begleitende Evaluation, um den Effekt der Maßnahme messbar zu machen und das Modell langfristig auch anderen Trägern zur Verfügung zu stellen.

Mit der beantragten Anschlussförderung möchten wir also nicht nur das Bestehende fortsetzen, sondern die Wirkung skalieren, dokumentieren und nachhaltig sichern.

Fazit

Auch wenn viele Fördermittelgeber keine „Projektverlängerung“ unterstützen, kannst du mit diesen Strategien überzeugen:

=> Positioniere dein Projekt als Phase 2, Skalierung oder Verstetigung

=> Zeige, was ihr bereits erreicht habt – und was ihr mit neuer Förderung bewirken könnt. Belege das so gut es geht mit konkreten Zahlen.

=> Denke strategisch weiter, statt nur um Mittelverlängerung zu bitten

Tipp zum Schluss: Sprache macht den Unterschied

Vermeide Begriffe wie „Verlängerung“ oder „Fortsetzung“. Nutze stattdessen:

  • Phase 2
  • Transfermodell
  • Skalierungsansatz
  • Verstetigungskonzept

So sprichst du die Sprache der Fördermittelgeber – und erhöhst deine Chancen


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