Förderaufruf für Projekte im ländlichen Raum Deutschlands

Für „Neulandgewinner“ und „Neulandsucher“ läuft gerade die siebte Förderrunde. Hast du eine gute Idee, um bei dir vor Ort im ländlichen Raum ein gesellschaftliches Problem anzugehen, dann erfährst du hier, wie du von diesem Förderaufruf profitieren kannst.

Neulandgewinner und Neulandsucher haben eine ähnliche Stoßrichtung, immer geht es um Menschen, die vor Ort Zusammenleben gestalten und Veränderungen gemeinsam mit anderen anstoßen wollen. Doch es gibt auch deutliche Unterschiede, Neulandgewinner ist eine Förderung für den Osten Deutschlands, während Neulandsucher in ganz Deutschland gefördert werden. Auch die Förderhöhe unterscheidet sich, lies einfach weiter, dann erfährst du mehr.

Wissenswertes zu Neulandgewinner

Neulandgewinner ist ein Förderprogramm des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung e.V. und des Neuland gewinnen e.V. und wird gefördert von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt und den ostdeutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dabei liegt der Fokus auf den ländlichen Gebieten im Osten Deutschlands, nämlich auf Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern. Nur hier ist eine Förderung möglich. 

Neulandgewinner ist ein besonderes Programm, denn hier werden nicht Organisationen gefördert, sondern Menschen mit guten Ideen für den Ort, in dem sie leben. Gesucht werden engagierte Macherinnen und Macher, die ein gesellschaftliches Problem in ihrem Heimatort gemeinsam mit anderen angehen wollen. 

Neulandgewinner – das wird gefördert

Bei der Ausschreibung Neulandgewinner hast du eine Chance, wenn deine Idee die Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit deines Dorfes oder deiner kleinen Stadt und die demokratische Teilhabe vor Ort verbessert. Das ist mal ein erster Ansatz, aber so wirklich konkret ist das ja noch nicht. Ich zitiere hier mal ein paar Auswahlkriterien aus der aktuellen Ausschreibung:

Auswahlkriterien
Ihr solltet mit Eurem Vorhaben
· eine konkrete gesellschaftliche Problemlage vor Ort praktisch verändern,
· dabei gemeinwohlorientiert arbeiten,
· lokal und gesellschaftlich wirken,
· ländliche Räume gestalten und stärken,
· die Möglichkeit zur Partizipation und Teilhabe anderer schaffen
· und Vorbild für andere sein wollen.
Euer Projekt sollte
· sich sinnvoll in den regionalen Kontext einbetten,
· eine realistische Perspektive auf Umsetzung
· und die Chance auf Verstetigung haben.

Ein Blick auf bisher geförderte Projekte zeigt dir die Bandbreite und gibt dir eine Vorstellung von dem, was möglich ist. Dazu gehörten

  • selbstverantwortete Bildungs- und Kulturangebote,
  • die Rettung von wichtigen Gebäuden im Heimatort,
  • die Daseinsvorsorge,
  • die aktiv gestaltete Energiewende,
  • die Integration von Geflüchteten,
  • sich Kümmern um Kinder, Jugendliche und Alte,
  • Mobilität neu denken,
  • Werkstätten aufbauen.

Diese Stichworte sollen dir einen Eindruck geben, worum es in dem Programm geht: Lösungen für Probleme vor Ort zu finden und aktiv anzugehen. Ziel ist es, das Leben für die Menschen insbesondere auf dem Land zu verbessern – immer in dem Bemühen, den Zusammenhalt und Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums zu stärken. Projekte, die im Wesentlichen aus dem Erwerb, Bau oder der Renovierung von Gebäuden bestehen, werden übrigens nicht gefördert, es muss schon eine konkrete Nutzung und ein Gewinn für die lokale Gemeinschaft in dem Vorhaben mitgedacht und gleichwertig mitgeplant sein.

Neulandsucher Ost-West 

Seit der sechsten Förderrunde gibt es eine neue Kategorie, für die du dich bewerben kannst. Neben den NeulandgewinnerInnen gibt es nun auch die Kategorie NeulandsucherInnen. In der siebten Förderrunde heißen sie Neulandsucher Ost-West, denn hier werden Tandems gefördert: Du bewirbst dich mit deinem Projekt und die Jury ordnet dir einen Partner oder eine Partnerin zu, die ebenfalls ein Projekt durchführt, so dass ein Ost-West-Tandem entsteht. Die Tandem-Partner sollen sich über die Projektlaufzeit hinaus austauschen, um voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen. Die Zusammenarbeit der Tandems wird durch das Programmbüro Neulandgewinner begleitet und in Online-Veranstaltungen moderiert.

Wer kann einen Antrag stellen?

Die Fördergebiete sind deshalb bei den Neulandsuchern breiter gefächert: Bewerben können sich Menschen aus Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen, die ein Vorhaben in Trägerschaft einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in einer Gemeinde mit bis zu 50.000 Einwohnern durchführen wollen. 

Grundsätzlich gilt: Die Kategorie Neulandsucher ist für Projektvorhaben mit kleineren Fördersummen gedacht. Aber auch hier gilt, gesucht sind Menschen, die Ideen haben für ein besseres Zusammenleben auf dem Land. Das sind laut Ausschreibung

engagierte Menschen, die in ihren Dörfern und Kleinstädten für Teilhabe und demokratisches Miteinander einstehen. Menschen, die mutig, kreativ und verantwortungsbewusst Veränderungen anstoßen, die andere mitnehmen und ihre Erfahrung weitergeben wollen. Menschen, die Ideen haben, um die Zukunft mitzugestalten, dafür eigene Wege gehen und dabei immer in die Gesellschaft vor Ort hinein wirken.

NeulandsucherInnen können bis zu 5.000 Euro Fördergelder für ihr Vorhaben erhalten.

Wie wird gefördert?

Wie in den Programmrunden zuvor werden voraussichtlich 20 NeulandgewinnerInnen und  – in diesem Jahr neu dazugekommen – 12 NeulandsucherInnen in das Programm aufgenommen und zwei Jahre lang gefördert. Und diese Förderung umfasst deutlich mehr als die finanzielle Unterstützung. Zu ihr gehört:

Mentoring:

Alle Programmteilnehmenden erhalten ein individuelles Mentoring zur Entwicklung und Umsetzung ihres Vorhabens. Hier kannst du auch Hilfe erhalten, wenn du weitere Fördergelder brauchst.

Qualifizierung:

In Werkstätten lernst du mit und von den anderen Neulandgewinnerinnen und Neulandgewinnern. Die Themen werden bedarfsorientiert ausgewählt. Zusätzlich finden Webinare zu Fachthemen statt.

Vernetzung:

Innerhalb des Programmes werden verschiedene Vernetzungsformate zum Austausch untereinander, mit Neulandgewinnerinnen und Neulandgewinnern aus früheren Runden und mit relevanten Akteuren aus Politik und Verwaltung angeboten. Besonders der letzte Punkt kann für dich interessant sein, denn das Programm ist inzwischen gut bekannt, was sich ja auch an der Kooperation mit den Bundesländern zeigt. Akteure aus Verwaltung und Politik sind ihm gegenüber aufgeschlossen, was dir wieder ganz neue Möglichkeiten eröffnen kann.

Sichtbarkeit:

Flankierende Kommunikationsmaßnahmen schaffen Aufmerksamkeit für deine Idee.

So läuft der Antrag

Bis zur Förderung musst du verschiedene Stufen durchlaufen, das muss aber gar nicht nachteilig für dich sein, also keine Angst!

Als erstes reichst du eine Online-Bewerbung ein, die eine gute Projektskizze und einen Kostenplan enthält. Wird deine Bewerbung ausgewählt, kommt ein Auswahlgremium dich vor Ort besuchen, bei diesem Besuch kannst du dann noch einmal richtig Punkte sammeln und überzeugen. 

Hier trennen sich die Wege der Neulandgewinner und der Neulandsucher. Projekte der NeulandSucherInnen werden nach den Projektbesuchen durch ein demokratisches Votum aller Mitglieder des Vereins Neuland gewinnen e.V. ausgewählt. 

Die noch übriggebliebenen Bewerberinnen und Bewerber der Neulandgewinner stellen ihre Idee einer Jury vor, die dann letztendlich die Favortiten auswählt. Diese stellen dann einen Antrag. Das ganze Prozedere dauert eine Weile, mit dem Go für deinen Antrag kannst du ab September 2024 rechnen, dein Projekt läuft dann ab 2025. Deine Bewerbung musst du bis zum 02. April 2024 einreichen.

Mehr Infos zu Neulandsuchern findest du hier Infos zu Neulandgewinnern gibt es hier .


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