In diesem Blogbeitrag widme ich mich Förderprogrammen und Institutionen, deren Ziel es ist Toleranz und Demokratie durch grenzüberschreitende Begegnung zu fördern. Dazu gehören Förderprogramme,

  • die internationale Jugendaustausche fördern,
  • die Azubis die Möglichkeit geben, Auslandserfahrungen zu sammeln sowie
  • die die historisch-politische Bildung bei der kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte fördern.

Das Deutsch-Französisch Jugendwerk (DFJW)

Das Deutsche-Französische Jugendwerk bietet eine ganze Palette an Fördermöglichkeiten für Begegnung an. Wenn du auf die Webseite gehst findest du Programme, die Kinder bis junge Erwachsene, Vereine, Verbände, Institutionen, Schulen, Hochschulen und Berufschulen sowie Teamer:innen als Zielgruppen nennen. Auch bei den Themen für Begegnungsformate ist das DFJW sehr breit aufgestellt. Hier nenne ich nur einige:

  • Berufswelt entdecken
  • Kultur
  • Medien und neue Technologien
  • Sport und Bewegung
  • Diversität und Partizipation
  • Naturwissenschaften

Das Förderprogramm 1234

Vielleicht ist das 1234 Förderprogramm des DFJW etwas für dich? Es trägt diesen Namen, da du hier einen pauschalen Zuschuss von maximal 1.234 Euro erhalten kannst. Im Hinblick auf dein Projektthema und die Form der Begegnung hast du einen großen Freiraum, der dir Platz für deine kreativen Ideen lässt.

Du kannst als Schule, Hochschule, Verein, Stadt und Gemeinde oder auch als Unternehmen oder Einzelperson einen Antrag stellen. Dein Projekt soll sich an junge Menschen unter 31 Jahren wenden und das Interesse an der deutsch-französischen Zusammenarbeit wecken. Du kannst auch ein weiteres Land hinzuziehen.

Antragsfrist: 3 Monate vor Projektbeginn, ganzjährig möglich 

Fördermittel für die Ausbildung von Jugendleiter:innen

Möchtest du eine Ausbildung für Jugendleiter:innen organisieren? Auch hier muss die deutsch-französische oder auch trilaterale Begegnung mitgedacht werden. Um eine Förderung vom DFJW zu erhalten, soll die geplante Ausbildung zweiteilig und mit jeweils einem Abschnitt in jedem Partnerland aufgebaut sein.

Kläre zunächst das Thema deiner Ausbildung entsprechend dem Bedarf deiner Organisation. Du kannst spezielle pädagogische Methoden anbieten wie zum Beispiel interkulturelle Mediation, Erinnerungsarbeit, Sprachanimation oder deinen Teilnehmer:innen mit der Ausbildung den Erwerb einer DFJW-Zertifizierung ermöglichen. Hierzu findest du Informationen auf der DFJW-Webseite oder du fragst einfach mal beim Förderer direkt nach.

Antragsfrist:3 Monate vor Beginn der Ausbildung

AusbildungWeltweit

AusbildungWeltweit ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel des Programms ist es, Auszubildenden während ihrer Berufsausbildung praxisorientierte Aufenthalte im Ausland zu ermöglichen, um so internationale Berufserfahrungen und neue Erfahrungen für die Ausbildung zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. Natürlich spielt Begegnung dabei auch eine Rolle.

Ausbildungsbetriebe, Kammern und andere Einrichtungen der Berufsausbildung wie zum Beispiel überbetriebliche Ausbildungszentren können für ihre Auszubildenden und für das betriebliche Ausbildungspersonal eine Förderung beantragen.

Zielländer dürfen die Länder sein, die nicht schon durch das EU-Förderprogramm Erasmus+ abgedeckt werden. AusbildungWeltweit bezuschusst zum Beispiel seit 2021 auch Auslandspraktika, die im Vereinigten Königreich stattfinden.

Die Förderdauer bei AusbildungWeltweit liegt bei drei Wochen bis maximal drei Monaten. Du kannst hiermit die Fahrtkosten, Aufenthaltskosten, Vor-und Nachbereitung (z.B. auch Sprachkurse) sowie die Organisation (z.B. Visum) finanzieren. Die Förderhöhe ist abhängig vom Zielland der Begegnung, dazu findest du eine Tabelle der Fördersätze auf der Webseite

Da auch Erasmus+ praxisorientierte Aufenthalte und Begegnungen im Ausland bezuschusst, sich aber nicht nur die Zielländer, sondern auch die Förderkonditionen unterscheiden, solltest du dir die Übersicht zu den Unterschieden zwischen beiden Programmen einmal ansehen.

Antragsfrist: Für Aufenthalte zwischen Oktober 2024 und September 2025 gilt der 06.06.2024 als Antragsfrist. Für Aufenthalte Anfang 2025 ist dieser am 10.10.24.

Erinnern, Verantwortung, Zukunft (EVZ)

Die Stiftung EVZ versteht es als ihren Auftrag, die Erinnerung an das Unrecht der NS- Verfolgung wach zu halten und sich für Menschenrechte und Völkerverständigung einzusetzen. Die Stiftung ist besonders in Mittel- und Osteuropa, Israel sowie in Deutschland aktiv. Die EVZ schreibt regelmäßig aktuelle Programm aus, dazu gehören auch immer wieder Programme, die Jugendbegegnungen fördern. Aktuell kannst du dich auf „Jugend erinnert vor Ort“ bewerben.

 

JUGEND erinnert vor Ort & engagiert“ fördert selbstorganisierte Jugendprojekte, Gedenkstätten und Geschichtsinitiativen in Deutschland. Es möchte jungen Menschen vielfältige Zugänge zur Geschichte des Nationalsozialismus aufzeigen. Es gibt zwei Förderlinien:

1.  Die Förderlinie JUGEND erinnert vor Ort richtet sich an Gedenkstätten und Geschichtsinitiativen an historischen Orten. Dein Projekt soll zu einer Neu- oder Weiterentwicklung beitragen und als praktische Ergebnisse werden innovative analoge, digitale oder audiovisuelle Vermittlungsformate für junge Menschen genannt.

2. Die Förderlinie JUGEND erinnert engagiert kannst du mit einer gemeinnützigen rechtsfähigen Trägerorganisation mit Sitz in Deutschland wie Museen, Schulen, Jugendorganisationen, Sportvereine, Ausbildungsbetriebe etc. beantragen, besonders gerne in Zusammenarbeit mit sich selbst formierenden Jugendinitiativen.

Die EVZ nennt auf ihrer Seite verschiedene Projektformate, die mit der Fördersumme im Projektzeitraum umgesetzt werden können, dazu gehören:

  • Podcasts,
  • Theaterstücke,
  • Ausstellungen,
  • musikalische und andere Kunstformen,
  • Workshops,
  • Jugendbildungswochen,
  • Summer Schools,
  • Oral History-Projekte,
  • lokale Spurensuche-Projekte etc.

Als Fördersumme nennt die EVZ einen Betrag zwischen 30.000 Euro und 60.000 Euro. Eigen- oder Drittmittel werden begrüßt, eine 100 % Förderung ist nur möglich, wenn du nachvollziehbar darstellst, dass du weder über Eigen- noch Drittmittel verfügst.

Antragsfrist:Deinen Antrag musst du hier bis zum 12.05.2024 einreichen. Dein Projekt kann dann frühestens am 05. August 2024 starten. Solltest du die Ausschreibung spannend finden, aber dich in diesem Jahr nicht bewerben können, dann freut es dich sicherlich, dass geplant ist, die beiden Förderlinien 2025 und 2026 erneut auszuschreiben. Infos dazu findest du auf der Webseite der EVZ.

Das Europäische Solidaritätskorps (ESK)

Die Förderung von Begegnungen aus dem Europäischen Solidaritätskorps ist, wie ich finde, nochmal ganz anders gedacht und organisiert, weshalb ich sie dir auch noch vorstellen möchte. Das ESK unterstützt zum Beispiel im Format „Freiwilligenteam“ Gruppen von mindestens 5 Personen dabei, sich ab zwei Wochen bis zu zwei Monaten in einem gemeinnützigen Projekt zu engagieren.

Als Beispiele für Freiwilligenteams nennt das ESK:

  • Umsetzung eines Ferienprogramms für Kinder und Jugendliche
  • Vorbereitung und Durchführung eines Stadtteil-Kulturfestivals
  • Unterstützung bei der Restaurierung eines Gebäudes

Das Programm richtet sich an junge Menschen, die zwischen 18 und 30 Jahren alt sind und aus unterschiedlichen Ländern kommen. An dem Angebot sollen insbesondere junge Menschen mit geringeren Chancen teilnehmen. Die Freiwilligenteams werden von einer Organisation angeboten, beantragt und verantwortlich durchgeführt. Mindestens eine der beteiligten Organisationen muss über ein gültiges ESK-Qualitätssiegel verfügen. Mehr Informationen dazu findest du auf der ESK-Webseite.

Als Reiseländer werden die EU-Mitgliedstaaten, die assoziierten Drittländer sowie die nicht-assoziierten Drittländer genannt. Weitere Informationen zu den förderfähigen Ländern findest du auf der Webseite.

Antragsfrist: Für Freiwilligenprojekte gibt es zwei Antragsfristen pro Jahr, im Frühjahr und im Herbst. Solidaritätsprojekte können zu drei Antragsfristen im Jahr beantragt werden, im Februar, Mai und Oktober, in der Regel von Gruppen junger Menschen . Die Fördersumme variiert je nach Zielland, auf der Webseite findest du ein Beispiel, dass die Fördersätze etwas erläutern soll.

Dort findest du auch viele Informationen zu weiteren Begegnungs- Förderprogrammen: dem Freiwilligendienst im europäischen Ausland und Solidaritätsprojekte, womit lokale Initiativen in Deutschland unterstützt werden. 


Du hast noch Fragen?

1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke

Rechts in der Seitenleiste findest du die Schlagwortwolke. Klicke auf den Begriff, der dich interessiert und finde jede Menge weiterer Fördermöglichkeiten oder aber ein Thema, zu dem du mehr wissen willst, wie zum Beispiel Projekttransfer, Gender Mainstreaming oder die Belegliste. Probier´s aus!


2. Finde Themen über die Suchfunktion

Hast du eine bestimmte Fördermöglichkeit im Kopf oder einen bestimmten Begriff, zu dem du mehr wissen willst, dann nutze die Suchfunktion. Du findest sie oben rechts im Blog, sie verbirgt sich hinter der kleinen Lupe.


3. Finde Hilfen zur Antragstellung in der Rubrik „Der Antrag“ 

In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.


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Mein Name ist Monika Vog,

ich bin Fundraiserin und Fördermittelexpertin für gemeinnützige Projekte und Aktionen.

Bei Fördermittel-wissenswert dreht sich alles um diese Fragen:

  • Wie finde ich aus den unzähligen Fördermöglichkeiten die passende Förderung für mein Vorhaben?
  • Wie schreibe ich einen überzeugenden Antrag?
  • Was muss ich beim Verwendungsnachweis beachten?

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