Aktuelles Förderprogamm der Stiftung Wohlfahrtspflege
Während des Lockdowns in der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass in den Bereichen der sozialen Arbeit noch jede Menge Raum für die Digitalisierung der Arbeit ist. Genauso zeigte sich aber auch, dass in vielen Verbänden schlicht das Geld fehlt, um die für eine Digitalisierung notwendigen Investitionen zu finanzieren. Die Stiftung Wohlfahrtspflege hat deshalb ein neues Programm aufgelegt, dass hier unterstützen soll. Was genau geht, erfährst du in diesem Beitrag.
Wer kann einen Antrag stellen?
Um dir unnützes Lesen zu ersparen fange ich mit diesem Punkt mal an, denn leider kann hier nicht jeder einen Antrag stellen. Für die, die es können ist es aber eine wirklich gute Möglichkeit, deshalb habe ich sie als Beitrag aufgenommen.
Zunächst mal zur regionalen Einschränkung: Die Stiftung Wohlfahrtspflege fördert nur in NRW. Dann gibt es noch eine Einschränkung der antragsberechtigten Träger, das sind nämlich ausschließlich die Wohlfahrtsverbände mit ihren Mitgliedsverbänden. Dazu gehören die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische, die Caritas, die Diakonie, das Deutsche Rote Kreuz und die Jüdischen Gemeinden. Und natürlich alle, die Mitglieder in diesen Wohlfahrtverbänden sind oder einem solchen angeschlossen sind.
Ist das bei deiner Organisation nicht der Fall, hast du leider schlechte Karten und kannst dich nun getrost anderem Lesestoff zuwenden.
Was wird gefördert
Zukunftsfähigkeit und Krisenresilienz sind hier die Zauberworte. Die Stiftung Wohlfahrtspflege möchte mit dieser Förderung Organisationen dabei unterstützen, die Chancen der Digitalisierung stärker als bisher zu nutzen und in ihre Arbeit zu integrieren. Idealerweise fallen dann bei der nächsten Krise nicht mehr so viele Angebote aus, da es dann alternative Wege gibt, die Zielgruppen zu erreichen und mit ihnen zu kommunizieren. Zum Beispiel. Tatsächlich gibt es in der Ausschreibung insgesamt vier Handlungsfelder, die ich hier einfach mal zitiere:
Organisationsbezogene Aktivitäten von Einrichtungen und Diensten, um die Anschlussfähigkeit an die Anforderungen des digitalen Wandelns nachhaltig sicher zu stellen.
Neben der Entwicklung von innovativen technischen Lösungen und/oder der konzeptionell begründeten neuen oder erweiterten Ausstattung der Einrichtung mit digitalen Produkten und Medien, die auf die Arbeit mit der/den Zielgruppen gerichtet ist, sind in diesem Handlungsfeld auch die Einführung neuer Arbeitsweisen zur Förderung des Zusammenspiels von analogen und digitalen Prozessen und Angeboten einschließlich der Befähigung der Mitarbeitenden zur Umsetzung adressiert.
Zielgruppenbezogene Aktivitäten von Einrichtungen und Diensten zur nachhaltigen Sicherung der Arbeit mit den Zielgruppen mittels Digitalisierung.
Dazu gehören z.B. die Anpassung und Ausweitung der Beratungs- und Begleitungsangebote (auch digitale Sport- und Bewegungsangebote) für die Zielgruppen, um diese z.B. auch in Zeiten von Kontakteinschränkungen adäquat zu erreichen, sie zu beraten und zu betreuen, aber auch ihre selbstaktivierenden Kräfte zu stärken.
Personenbezogene Aktivitäten von Einrichtungen und Diensten zur nachhaltigen Steigerung der Medienkompetenz von Nutzerinnen und Nutzern
Dies bezieht sich insbesondere auf Personen, die bisher aufgrund vielfältiger Barrieren keinen oder nur geringen Zugang zu digitalen Medien haben. Neben der Verfügbarkeit technischer Lösungen werden hier im Vorfeld gegebenenfalls zielgruppenspezifische und personenbezogene Schulungsmaßnahmen benötigt.
Sozialraumbezogene Aktivitäten von Einrichtungen und Diensten zur nachhaltigen Sicherung von Angeboten im Sozialraum (Quartier, Nachbarschaft)
Ziel dieser Aktivitäten ist insbesondere, niedrigschwellige Angebote für Personen zu schaffen oder weiterzuentwickeln, die nicht oder nur in geringem Maße Kontakt zu bestehenden Unterstützungssystemen haben. Dazu können neue internetgestützte Aktivitäten zur Betreuung, Begleitung, Unterstützung und Selbstaktivierung ihrer Zielgruppen, zur Erschließung neuer Zielgruppen und/oder auch neue digitale Austausch- und Vernetzungsformate mit weiteren Akteuren im Sozialraum gehören oder auch die Weiterentwicklung bewährter Formate.
Du siehst, hier ist wirklich viel möglich, du musst in deinem Antrag auch nicht alle Felder bedienen, eines reicht durchaus aus.
Wie hoch ist die Förderung?
Ich hatte es schon geschrieben, die Förderung beträgt bis zu 100.000 Euro, richtig gut ist, dass die Förderquote bei 95% liegt. Dein Eigenanteil liegt also bei 5%, damit lässt sich schon was anfangen.
Die Stiftung Wohlfahrtspflege hat die Abwicklung der Anträge ausgelagert, verantwortlich für die Durchführung ist die ptJ (Projektträger Jülich.
Hier kannst du bis zum 15. November deinen Antrag einreichen. Ich hatte mit den sehr netten zuständigen Kollegen dort Kontakt, die wirklich viel Hilfe anbieten, damit dein Antrag gefördert werden kann. Nutze das, es kann deinem Antrag nicht schaden!
Auf der Seite der ptj gibt es auch einige Infos zum Antrag, du kennst es ja schon, ich lege dir dringend ans Herz, dir die auch zu Gemüte zu führen.
Bleibt noch, dir viel Erfolg zu wünschen!
Du hast noch Fragen?
1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke
Rechts in der Seitenleiste findest du die Schlagwortwolke. Klicke auf den Begriff, der dich interessiert und finde jede Menge weiterer Fördermöglichkeiten oder aber ein Thema, zu dem du mehr wissen willst, wie zum Beispiel Projekttransfer, Gender Mainstreaming oder die Belegliste. Probier´s aus!
2. Finde Themen über die Suchfunktion
Hast du eine bestimmte Fördermöglichkeit im Kopf oder einen bestimmten Begriff, zu dem du mehr wissen willst, dann nutze die Suchfunktion. Du findest sie oben rechts im Blog, sie verbirgt sich hinter der kleinen Lupe.
3. Finde Hilfen zur Antragstellung in der Rubrik „Der Antrag“
In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.
Du brauchst mehr Unterstützung?
Wenn dir das alles nicht weiterhilft, schau mal in die Rubrik Angebote. Wir unterstützen dich bei der Fördermittelsuche und der Antragstellung.
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Wer schreibt hier?
Schön, dass du hier bist.
Mein Name ist Monika Vog,
ich bin Fundraiserin und Fördermittelexpertin für gemeinnützige Projekte und Aktionen.
Bei Fördermittel-wissenswert dreht sich alles um diese Fragen:
- Wie finde ich aus den unzähligen Fördermöglichkeiten die passende Förderung für mein Vorhaben?
- Wie schreibe ich einen überzeugenden Antrag?
- Was muss ich beim Verwendungsnachweis beachten?
Zu diesen Themen schreiben Daniel und ich regelmäßig Beiträge in diesem Blog.
Willst du mehr über uns und den Blog foerdermittel-wissenswert wissen, kannst du hier weiterlesen.
Mentoring Fördermittelanträge
Willst du lernen, wie du einen Förderantrag schreibst? Oder besser werden bei dem, was du schon tust?
Dann biete ich dir das Mentoring-Programm Fördermittelanträge an mit Leitfäden, Übungsanträgen und Einzelcoaching.
Interessiert? Hier erfährst du mehr:
Unsere Angebote
Du brauchst Hilfe bei der Suche nach dem passenden Förderer? Du willst professionelle Unterstützung beim Schreiben deines Antrags?
Wir unterstützen dich bei der Fördermittelsuche und der Antragsstellung.
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Hallo Frau Vog,
danke für die Beiträge. Ergänzend möchte ich noch auf das budnesweite Förderprogramm „digital.jetzt“ verweisen, welches seit ein paar Tagen verfügbar ist. Hier sind Zuschüsse für Digitalisierungsprojekte bis zu 50.000€ möglich. Weitere Infos beim BMWI https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/FAQ/Digital-Jetzt/faq-digital-jetzt.html
Viele Grüße
F. Knust
Vielen Dank für den Hinweis! Das Programm hatte ich auch schon geprüft, für den Blog aber verworfen, da gemeinnützige Unternehmen dort keinen Antrag stellen können. Für alle anderen ist es aber durchaus interessant.
Viele Grüße zurück
Monika Vog