Frist im Dezember – 15.000 bis 50.000 Euro Förderung
Aktuell sind in NRW zwei Fördertöpfe für Kultur geöffnet, die du dir vielleicht näher anschauen solltest. Der eine Topf fördert soziokulturelle Projekte aller Kunstsparten, der andere fördert die die Entwicklung, Erweiterung und Erprobung von Konzepten zur diversitätssensiblen Öffnung von Kultureinrichtungen. In diesem Beitrag stelle ich dir beide kurz vor und gebe dir Links für weitere Informationen.
Ich starte mit den soziokulturellen Projekten.
Allgemeine Projektförderung und transkulturelle Projektarbeit
Hinter diesem doch etwas sperrigen Titel verbirgt sich ein ganz interessanter Fördertopf, hier kannst du soziokulturelle Projekte beantragen, allerdings musst du das zügig tun, die Antragsfrist endet bereits am 12. Dezember. Ist dir das zu kurzfristig, nutzt du halt die zweite Runde, die startet nämlich im Mai 2022 für Projekte der zweiten Jahreshälfte 2022.
Die Fördersummen liegen zwischen 2.000 und 15.000 Euro bei einer Förderquote von 90 % für freie Träger, die den Eigenanteil von 10% auch über ehrenamtlichen Einsatz erbringen können. Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft haben einen Eigenanteil von 20 % bei einer Förderquote von 80%.
Damit hast du auch gleich einen Hinweis darauf bekommen, wer hier einen Antrag stellen kann. Das sind zum Beispiel soziokulturelle Zentren, kulturelle Initiativen, Vereine, Firmen oder Einzelpersonen der freien Kunst- und Kulturszene, wichtig ist, dass sie ihren Sitz in NRW haben und auch das Projekt dort durchführen.
So. Nun kennst du grob die Rahmenbedingungen, kommen wir zu den Inhalten.
Das wird gefördert
Ich sagte es bereits, grundsätzlich sind hier soziokulturelle Projekte aller Kunstsparten förderfähig, ein besonderer Fokus liegt dabei auf Projekten der freien Szene. Auf der Seite von Soziokultur NRW findest du viele Hinweise dazu, was ein förderfähiges Projekt mitbringen sollte. Ich fasse sie hier mal kurz zusammen, solltest dich das ansprechen, stöbere dich auf jeden Fall durch die Seite, um Genaueres zu erfahren.
Dein soziokulturelles Projekt sollte
- partizipativ, demokratisch und zielgruppenoffen sein
- bürgerschaftliches Engagement beinhalten und befördern
- die Möglichkeit für viele bieten, Kultur selbst zu gestalten
- breiteren Bevölkerungsschichten einen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen
Gerne gefördert werden Projekte, die
- sich der Integration verschiedener Altersgruppen, sozialer Schichten oder Nationalitäten widmen
- die soziale und politische Arbeit im lokalen Alltag fördern
- Kooperationen und Vernetzungen in der Kommune, der Region beziehungsweise im Land NRW zum Ziel haben
- in einer Region durchgeführt werden, in der die soziokulturelle Infrastruktur bisher nur schwach ausgebildet ist.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung transkultureller Projekte, in denen der interkulturelle Dialog gefördert und Räume für interkulturelle Begegnung geschaffen werden. Dies kann zum Beispiel geschehen durch
- Information, Vermittlung und Qualifizierung
- Künstlerisch partizipative Produktionen
- Vernetzungs- und Kooperationsprojekte
- Besondere Orte.
Zu diesen vier Stichpunkten findest du auf der Seite von Soziokultur NRW weitere Ausführungen, die ich mir an dieser Stelle hier erspare. Schau einfach in die „Fördertipps und Hinweise mit Blick auf transkulturelle Arbeit“.
Sonst noch wissenswert
Das Programm wird von Soziokultur NRW verwaltet, hier kannst du dich zur Antragstellung beraten lassen, außerdem findest du dort alle weiteren Infos zum Förderprogramm „Allgemeine Projektförderung / Transkultur“.
Hier geht`s jetzt weiter zur nächsten Fördermöglichkeit.
Das Förderprogramm „Neue Normalität“
Für dieses Förderprogramm steht ebenfalls die Frist kurz bevor, hier ist es der 15. Dezember 2021. „Neue Normalität“ ist eine Förderung der Landesregierung NRW, das Ziel von Projekten ist es, Barrieren und Benachteiligungen für unterrepräsentierte Gruppen im Kulturbetrieb abzubauen und neue Zugänge zu schaffen.
Zu diesen Gruppen gehören zum Beispiel Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, Menschen mit Behinderung, BIPoC (Black, Indigenous, People of Color), ältere Menschen oder LSBTIQ*. Um derlei Barrieren abzubauen sollen in den Einrichtungen strukturelle und nachhaltige Veränderungsprozesse in den Bereichen Personal, Publikum, Programm, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationspartner angestoßen werden.
Das geht nicht von heute auf morgen, dazu braucht es auch ein Konzept. Die Entwicklung, Erweiterung und Erprobung von Konzepten zur diversitätssensiblen Öffnung von Kultureinrichtungen wird über das Programm „Neue Normalität“ gefördert.
Das wird gefördert
Grundsätzlich sind nur die Ausgaben förderfähig, die mit der Entwicklung oder Erweiterung eines solchen Konzeptes verbunden sind. Das könnten zum Beispiel diese sein:
- Projektbezogene Personalausgaben (Diversitätsmanagement)
- Prozessbegleitung und Beratung (z.B. zur Erweiterung/Entwicklung des Leitbilds/Mission Statements, Change-Management, Konfliktmanagement, Barrierefreiheit),
- Netzwerkveranstaltungen,
- Fortbildungen/Workshops,
- Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit
Sonst noch wissenswert
Dein Projekt kann bis zu zwei Jahre dauern, pro Jahr kannst du bis zu 50.000 Euro Fördermittel beantragen. Die Förderquote liegt bei 90%, auch hier kannst du den Eigenanteil in ehrenamtlicher Leistung erbringen. Bei kommunalen Trägern liegt der Eigenanteil bei 20%, die Förderquote entsprechend bei 80%.
Alle weiteren Infos zu „Neue Normalität“ findest du hier.
Du hast noch Fragen?
1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke
Rechts in der Seitenleiste findest du die Schlagwortwolke. Klicke auf den Begriff, der dich interessiert und finde jede Menge weiterer Fördermöglichkeiten oder aber ein Thema, zu dem du mehr wissen willst, wie zum Beispiel Projekttransfer, Gender Mainstreaming oder die Belegliste. Probier´s aus!
2. Finde Themen über die Suchfunktion
Hast du eine bestimmte Fördermöglichkeit im Kopf oder einen bestimmten Begriff, zu dem du mehr wissen willst, dann nutze die Suchfunktion. Du findest sie oben rechts im Blog, sie verbirgt sich hinter der kleinen Lupe.
3. Finde Hilfen zur Antragstellung in der Rubrik „Der Antrag“
In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.
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