Der Tag der Demokratie ist nur einige Tage her. Ein guter Zeitpunkt um dir mit diesem Beitrag fünf Stiftungen vorzustellen, die Vorhaben fördern, die die Demokratie stärken. Es gibt natürlich viel mehr Stiftungen, die ähnliche Vorhaben unterstützen. Häufig findest du sie aber nur, wenn du nach anderen Begriffen wie Teilhabe, Toleranz oder Diversität suchst.
Demokratie leben
Ich beginne mit dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) „Demokratie leben“. Durch das Programm werden Strukturen und Modellprojekte gefördert. Dabei konzentriert sich das Programm in der derzeitigen Förderperiode auf folgende drei zentralen Handlungsfelder: Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen.
Strukturen
Strukturen fördert das Bundesprogramm in dem
1. Kommunen dabei unterstützt werden Partnerschaften für Demokratie aufzubauen. Ziel ist es, Verantwortliche aus der kommunalen Politik und Verwaltung sowie Engagierte aus der Zivilgesellschaft zusammenzubringen.
2. es die Arbeit eines Landes-Demokratiezentrums in jedem Bundesland finanziert.
3. das Programm die Zusammenarbeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen bundesweit stärkt.
Modellprojekte
Darüber hinaus sollen mit „Demokratie leben“ über 160 Modellprojekte unterstützt werden, die innovative Ansätze für die Förderung der Demokratie, für die Gestaltung der Vielfalt und zur Extremismusprävention entwickeln.
Antragsstellung
Wenn du ein Modellprojekt hast mit dem du dich bei „Demokratie leben“ bewerben möchtest, dann schau regelmäßig auf die Webseite oder melde dich für den Newsletter an. Dort erfährst du von aktuellen Interessenbekundungsverfahren. Darüber hinaus ist es auf kommunaler Ebene auch möglich, sich durch eine Partnerschaft für Demokratie fördern zu lassen.
Die Sebastian Cobler Stiftung
Die Sebastian Cobler Stiftung engagiert sich für Bürgerrechte, wichtig sind ihr insbesondere
- die Gleichberechtigung von Mann und Frau,
- das Recht auf informationelle Selbstbestimmung,
- Hilfe für politisch, rassisch oder religiös Verfolgte, Flüchtlinge und Behinderte,
- Hilfe für Opfer von Straftaten, die eine Verletzung von verfassungsrechtlichen Grundrechten oder von Menschenrechten darstellen,
- die Förderung der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur.
Förderung
In diesen Bereichen fördert sie Projekte, wie zum Beispiel
- Öffentliche Aufklärung und Information
- Veranstaltungen wie Symposien, Tagungen, Diskussionen und Veranstaltungen künstlerischer Art
- Finanzielle Hilfe und Beteiligung an den Prozesskosten für die Opfer von genannten Straftaten, soweit diese keine andere Förderung erhalten
Beispielprojekte:
- Projekte der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt
- Tagungen des Netzwerk Migrationsrecht
- „Internationale Wochen gegen Rassismus“,
- „Zivilcourage – …nicht nur für Helden“ Workshops der Aktion Zivilcourage e.V.aus Pirna
- Jugendkonferenzen des BUMF (Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V.)
Antragstellung
Zweimal im Jahr – zum 30. April oder 30. September – , können Förderanträge eingereicht werden. Sie bestehen aus
- Anschreiben mit Bezifferung der Fördersumme
- detaillierte Projektbeschreibung
- Finanzplan (Kosten/Einnahmen)
- Selbstdarstellung des Antragstellers mit Nachweis der Gemeinnützigkeit
Laufende Personal- und Sachkosten werden nicht gefördert.
Alle weiteren Infos findest du auf der Homepage der Sebastian Cobler Stiftung.
Robert Bosch Stiftung
Im Fördergebiet globale Fragen nennt die Robert Bosch Stiftung das Feld der Demokratie. Die Stiftung hat zum Ziel in Deutschland und Europa eine demokratische Kultur – on und offline zu fördern. Menschen sollen dazu befähigt werden urteils- und handlungsfähig zu sein, damit sie sich aktiv einbringen und Teilhabe einfordern können.
Konkret fördert die Stiftung den Erwerb von Demokratiekompetenzen sowie innovative Beteiligungsformate als Ergänzung zur repräsentativen Demokratie. Als Hauptzielgruppe nennt sie Erwerbsfähige und fokussiert ihr Engagement im Bereich Beteiligung auf Grenzregionen Deutschlands zu seinen Nachbarländern.
Antragsstellung
Die Stiftung schreibt regelmäßig aus, ist aber auch immer gegenüber neuen Projektideen aufgeschlossen. Voraussetzung ist natürlich, dass sie zu ihren Themen und Fördergrundsätzen passen.
Der Ablauf ist wie folgt: Zunächst stellst du eine Anfrage mit deiner Projektidee. Nach ungefähr einem Monat bekommst du eine Rückmeldung. Ist diese positiv, wirst du dazu aufgefordert einen Projektantrag zu stellen. Der gesamte Prozess läuft digital über das Portal der Robert Bosch Stiftung.
Hier findest du mehr Infos zu den Fördermöglichkeiten der Robert Bosch Stiftung.
Bewegungsstiftung
Die Bewegungsstiftung wurde von Privatpersonen aufgebaut, die seit Jahren in sozialen Bewegungen aktiv sind und Teile ihres Vermögens in die Stiftung eingebracht haben.
Ziel der Bewegungsstiftung ist es soziale Bewegungen zu fördern und politischen Wandel aktiv mitzugestalten. Die Stiftung unterstützt soziale Bewegungen aus den Bereichen:
- Friedenspolitik
- Anti-Atom-Bewegung
- Frauenbewegung
- Armen und Erwerbslosenbewegung
- Globalisierungskritik
- Migrant:innen
- Ökologie und Naturschutz
- Antirassismus
Sie fördert in erster Linie mittel- und langfristige Strategien für politischen und gesellschaftlichen Wandel in Form von Kampagnen.
Es gibt vier verschiedene Förderprogramme, die ich hier kurz anreiße:
1. Die Starthilfeförderung (3.000 – 10.000 Euro)
2. Die Kampagnenförderung (3.000 – 15.000 Euro)
3. Die Basisförderung (30.000 – 100.000)
4. Bewegungsarbeiter:innen (Projektbegleitung und Weiterleitung von Spenden)
Antragsstellung
Die Antragsfrist der Basisförderung ist Anfang April und die der Starthilfeförderung Anfang September eines jeden Jahres. Bei der Kampagnenförderung und der Unterstützung für Bewegungsarbeiter:innen sind die Antragsfristen zu beiden genannten Terminen.
Während mit der Förderung von Bewegungsarbeiter:innen Einzelpersonen unterstützt werden, richten sich die anderen Förderprogramme an Initiativen, Organisationen oder auch Gruppen. Eine genaue Beschreibung der einzelnen Programme und Kriterien findest du auf der Webseite der Stiftung. Hier werden zusätzlich auch spannende Beratungsangebote für Gruppen und Einzelpersonen genannt.
Der deutsch-französische Bürgerfonds
Wie der Name schon verrät, möchte der deutsch-französische Bürgerfonds den Austausch zwischen Bürger:innen aus Deutschland und Frankreich anregen. Wesentliches Ziel des Fonds ist es die Demokratie in Deutschland und Frankreich zu stärken und die europäische Verständigung und Vielfalt zu fördern.
Die Palette der Themen, die der Fonds für förderfähig nennt, ist breit:
- Bürgerschaftliches Engagement und intergenerationeller Dialog
- Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung,
- Demokratie und Menschenrechte,
- Europäische Integration/Europa,
- Geschichte und Erinnerungskultur in Europa,
- Musik, Kunst und Kultur,
- Gesundheit und Sport,
- Engagement gegen jede Art von Diskriminierung
- soziale und gesellschaftliche Fragestellungen: Geschlechtergerechtigkeit, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Kampf gegen Ungleichheiten, Integration und Diversität.
- Digitalisierung
Die Stiftung begrüßt Projektvorschläge aus dem ländlichen Raum und strukturschwachen Gebieten ausdrücklich und schreibt, dass „Projekte, die Umweltfragen, die Gleichstellung der Geschlechter oder die Diversität der Teilnehmende einbeziehen, besonders berücksichtigt“ werden. Dagegen fördert sie keine Projekte, die sich ausschließlich an Kinder und Jugendliche richten.
Es gibt vier verschiedene Förderkategorien. Während die Erste bis 5.000 Euro reicht, stellt die Vierte über 50.000 Euro zur Verfügung.
Um eine Förderung bewerben, können sich nicht nur gemeinnützige Vereine, sondern u.a. auch wissenschaftliche Institute, Bildungs- und Ausbildungszentren, gGmbH und informelle Gruppen (mit jeweils mindestens drei Personen).
Es werden zum Beispiel Honorare, projektrelevante Organisations- und Materialkosten sowie Reise- und Aufenthaltskosten von Vorbereitungs- und Begegnungstreffen gefördert.
Antragsstellung
Du kannst dich für die Förderkategorie 1 und 2 ganzjährig über ein Online-Formular auf der Webseite bewerben. Bist du an einer Förderung der Kategorie 3 oder 4 interessiert, solltest du regelmäßig auf die Webseite des Fonds schauen. Hier werden die Termine für die Antragsstellungen bekannt gegeben.
Übrigens: Der Deutsch-französische Bürgerfonds ist ein gutes Beispiel für viele andere, ähnlich geartete Fördertöpfe, über die du ein Demokratie-Projekt gut fördern lassen kannst. Es gibt jede Menge Austauschwerke, die derlei Projekte fördern, wie zum Beispiel das Deutsch-Polnische Jugendwerk, das Deutsch-israelische Zukunftsforum oder das Deutsch-Niederländische Jugendwerk, um hier nur einige zu nennen.
Weiteres
Es gibt auch zahlreiche interessante regionale Programme wie zum Beispiel das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit oder den Jugend-Demokratiefonds Berlin. Interessante Studien und Analysen zum Themenfeld Demokratie, die deinem Projektantrag mehr Futter geben, findest du zum Beispiel bei der Bertelsmann-Stiftung.
Und natürlich gibt es auch auf dem Blog Beiträge zur Demokratieförderung, zu ihnen gehören Partnerschaft für Demokratie und Fünf Stiftungen für Demokratie und Toleranz .
Weiteres zum Thema auf unserem Blog:
https://foerdermittel-wissenswert.de/partnerschaft-fuer-demokratie/
https://foerdermittel-wissenswert.de/fuenf-stiftungen-fuer-demokratie-und-toleranz/
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1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke
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In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.
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Willst du mehr über uns und den Blog foerdermittel-wissenswert wissen, kannst du hier weiterlesen.
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