Die Deutsche Fernsehlotterie – Stiftung Deutsches Hilfswerk fördert soziale Projekte ebenso wie Bauvorhaben oder Ausstattungen. Zweimal im Jahr entscheidet sie über Förderanträge, der nächste Termin, bis zu dem du deinen Antrag einreichen kannst, ist der 21. Juli. In diesem Beitrag erfährst du, was hier grundsätzlich förderfähig ist und wo du genauere Infos dazu finden kannst.

Die Deutsche Fernsehlotterie – Stiftung Deutsches Hilfswerk

Die Deutsche Fernsehlotterie ist ein großer Player in der Förderlandschaft, 2020 hat sie soziale Projekte in Deutschland mit über 40 Millionen Euro gefördert. Seit ihrer Gründung 1956 sind es fast zwei Milliarden Euro für über 9000 Projekte in ganz Deutschland. Eine beeindruckende Zahl, wie ich finde.

Doch was hat die Stiftung Deutsches Hilfswerk damit zu tun? Im Grunde ist es so: Die Deutsche Fernsehlotterie nimmt das Geld ein, die Stiftung Deutsches Hilfswerk verteilt es und wickelt das gesamte Förderverfahren ab. Hier stellst du also deinen Antrag. Im weiteren Verlauf dieses Beitrages werde ich deshalb nur noch von der Stiftung Deutsches Hilfswerk – abgekürzt DHW – schreiben.

Noch kurz ein paar Worte zu bisherigen Förderungen, ehe wir tiefer in die aktuellen Fördermöglichkeiten eintauchen:

Quartiersentwicklung

Die Stiftung Deutsches Hilfswerk hat einen Schwerpunkt in der Quartiersförderung, fast ein Viertel ihrer Fördermittel gingen in derlei Projekte. 2019 habe ich dazu den Beitrag Quartiersentwicklung geschrieben, wenn dich dieses Thema interessiert, schau dort mal rein. In diesem Beitrag werde ich darauf nicht mehr näher eingehen.

Demenz

Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftung deutsches Hilfswerk ist das Thema Demenz, die Stiftung selber ist Akteur der Nationalen Demenzstrategie und hat im Jahr 2020 23 Projekte mit 2,3 Millionen Euro gefördert, die Menschen mit Demenz unterstützen.

Die Förderziele der Stiftung Deutsches Hilfswerk

Ich habe es eingangs schon kurz angerissen, die Stiftung Deutsches Hilfswerk fördert bundesweit soziale Projekte gemeinnütziger Träger, die das solidarische Miteinander stärken. Ein bisschen aufgedröselt sind das Projekte, die

  • sich positiv auf das Zusammenleben auswirken
  • die Lebenssituation von Menschen verbessern, die aus sozialen oder gesundheitlichen Gründen benachteiligt sind
  • nachbarschaftliche Lebensräume aufwerten und
  • ehrenamtliches Engagement stärken

Einige dieser Punkte erinnern stark an die Fördermöglichkeiten bei Aktion Mensch. Die Stiftung Deutsches Hilfswerk gehört wie Aktion Mensch auch zu den sogenannten Soziallotterien. Die Glücksspirale, die Bildungslotterie oder die Postcode-Lotterie gehören ebenfalls dazu.

Fördergelder der Stiftung Deutsches Hilfswerk kannst du nicht mit Fördergeldern anderer Soziallotterien kombinieren, du musst dich hier für einen Fördergeber entscheiden und deinen Antrag dann nur dort stellen. Planst du ein Projekt für Menschen mit Behinderungen, wäre Aktion Mensch natürlich die erste Wahl. So sieht es auch das DHW und will in einem solchen Fall von dir die Gründe wissen, warum du den Antrag nicht dort stellst.

Überlege dir also im Vorfeld, wo dein Antrag am besten aufgehoben ist. Zum Teil ergibt sich das schlicht durch die Fördermöglichkeiten der jeweiligen Soziallotterie. Dazu werfen wir nun einen Blick auf die Fördermöglichkeiten bei der Stiftung Deutsches Hilfswerk.

Das fördert die Stiftung Deutsches Hilfswerk

Das Förderspektrum der Stiftung deutsches Hilfswerk ist sehr breit, ich kann in diesem Beitrag nicht auf alle Details in den jeweiligen Bereichen eingehen, werde dir aber einen guten Überblick verschaffen. Wenn dich ein Feld besonders interessiert, findest du hier Links, um dich weiter zu informieren.

Ganz grob kann man die Förderung des DHW einteilen in

  • Soziale Projekte
  • Erstausstattung
  • Bauprojekte

Diese drei Bereiche schauen wir uns etwas genauer an, ich zäume dabei das Pferd von hinten auf und starte mit den Bauprojekten.

Bauprojekte

Förderhöhe

Das wichtigste mal vorweg: Die Stiftung Deutsches Hilfswerk fördert Bauprojekte mit bis zu 300.000 Euro, ihre Förderquote liegt bei maximal 33% der förderfähigen Kosten.

Da selbst kleinere Bauprojekte schnell Kosten in Höhe von einer Million Euro verursachen, sollte es nicht schwierig sein, die maximale Fördersumme auszuschöpfen. Die restlichen 67% der Kosten musst du nicht aus Eigenmitteln bestreiten, diese sollen bei 10% liegen, ergänzt um weitere Fördermittel von Stiftungen oder öffentlichen Stellen.

Förderfähige Bauprojekte

Schwerpunktmäßig fördert das DHW Einrichtungen der Kinder-, Jugend-, Alten- und Gesundheitshilfe. Grundsätzlich förderfähig sind diese Projekte:

  • Stationäre und teilstationäre Einrichtungen
  • Formen des organisierten Wohnens wie zum Beispiel ambulant betreute Wohnformen
  • Formen der offenen Begegnung wie zum Beispiel Begegnungsstätten, Mehrgenerationenhäuser oder (Quartiers-)Treffpunkte
  • Sonstige Unterstützungsformen mit innovativem Charakter, die auf aktuelle gesellschaftliche Bedarfe antworten

Nähere Infos zur Bauförderung findest du hier.   

Erstausstattung

Der Name sagt es schon, bei dieser Förderung geht es nicht um eine Ersatzbeschaffung, sondern um eine Erstausstattung. Das muss allerdings nicht die Ausstattung für einen neuen Bau sein, vielleicht willst du auch ein bestimmtes Objekt ein aller erstes Mal für deine Einrichtung anschaffen.

Erstausstattung fördert die Stiftung Deutsches Hilfswerk ebenfalls mit maximal 300.000 Euro, die Förderquote liegt hier bei 50% der förderfähigen Kosten. Deine Eigenmittel müssen hier allerdings 20% betragen.

Nähere Infos zur Erstausstattung findest du hier.   

Soziale Projekte

Bei sozialen Projekten gibt es keine Obergrenze der Förderung. Die Förderquote liegt bei 80%, die Förderhöhe richtet sich nach dem Bedarf des Projektes und natürlich nach den förderfähigen Kosten. Dazu gehören Personalkosten, Honorarkosten und Sachkosten.

Gut ist, dass Personalkosten für neue Mitarbeitende, im Stundenumfang aufgestockte aber auch bereits beschäftigte Mitarbeitende förderfähig sind. Nicht förderfähig sind Personalkosten von vertretungsberechtigten Personen, also Geschäftsführerinnen, Vorstände und so weiter.

Für die sozialen Projekte gibt es vier verschiedene Kategorien:

1. Kinder, Jugendliche und Erziehung in der Familie

Hier mache ich es mir einfach und zitiere aus den Förderrichtlinien. Danach sind zum Beispiel diese Projekte förderfähig:

  • Präventive Projekte zur Stärkung von sozial benachteiligten Familien / Jugendlichen / Kindern (vorrangig werden Projekte der Sekundärprävention als förderfähig angesehen)

  • Auf- und Ausbau niedrigschwelliger Angebote für Familien, Jugendliche und Kinder in der kommunalen Infrastruktur

  • Angebote zur Stärkung der Kinderrechte

  • Projekte zur Prävention vor sexualisierter Gewalt

  • Maßnahmen zur Stärkung des Jugendschutzes

  • Projekte zur Einbeziehung der Eltern und/oder des sozialen Umfeldes in die Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit nach SGB VIII

  • Projekte zur Umsetzung neuer sozial-integrativer Methoden für vorhandene Angebote der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit

  • Niedrigschwellige Angebote an tagesstrukturierenden Maßnahmen, die zur Festigung der gesellschaftlichen Teilhabe führen

Infos zu weiteren Förderkriterien von Projekten für Kinder, Jugendliche und Familien findest du hier. 

2. Online-Beratungsprojekte

Online-Beratungsprojekte sind förderfähig, wenn sie das bestehende Beratungsangebot niederschwellig ergänzen und dialogisch aufgebaut sind. Gefördert wird maximal eine 50%-Stelle, die auf zwei Kräfte aufgeteilt werden soll.

Infos zu weiteren Förderkriterien von Online-Beratungsprojekten findest du hier.   

3. Quartiersprojekte

Der Vollständigkeit halber erwähne ich hier noch einmal die Quartiersprojekte, wie gesagt gibt es dazu einen eigenen Beitrag auf dem Blog, weitere Infos zu den Förderkriterien für Quartiersprojekte findest du hier.

4. Hilfen bei Katastrophen oder vergleichbaren Notsituationen

Die Stiftung Deutsches Hilfswerk fördert auch die Soforthilfe oder die Danachhilfe bei Katastrophen in Deutschland. Förderfähig sind zum Beispiel Kosten

  • der Evakuierung,
  • des Transportes,
  • der Versorgung und Unterbringung
  • der psychologischen und psychosozialen Betreuung

Nähere Infos zu dieser Fördermöglichkeit findest du hier

Sonst noch wissenswert

Was du sonst noch zur Förderung der Stiftung Deutsches Hilfswerk wissen solltest, fasse ich hier mal zusammen:

  • Förderfähig sind nur gemeinnützige Organisationen
  • Es gibt im Jahr zwei Antragsfristen, in der Regel Ende Januar und Ende Juli. Wenn du es dieses Jahr nicht schaffst, kannst du deinen Antrag also im nächsten Jahr stellen.
  • Du darfst dein Projekt erst beginnen, wenn du die Bewilligung des DHW erhalten hast, einen vorzeitigen Maßnahmebeginn erlaubt die Stiftung nur in Ausnahmefällen.
  • Zur Förderung bietet die Stiftung Deutsches Hilfswerk auch Beratung an, die solltest du auf jeden Fall nutzen, ehe du einen Antrag stellst. Bevor du dort anrufst, lies dir aber unbedingt die Förderkriterien durch. Wie du dein Projekt im Telefonat kurz und überzeugend darstellen kannst, erfährst du im Beitrag 30 Sekunden für mein Projekt. Die Kontaktmöglichkeiten des DHW findest du hier. 
  • Als Eigenmittel kannst du in gewissem Rahmen auch Eigenleistungen in Form von ehrenamtlichem Engagement einbringen, bei sozialen Projekten bis maximal 10% der Gesamtkosten und 5.000 Euro, bei Baumaßnahmen wird dazu keine Deckelung genannt. Infos zu Eigenmittel und Eigenleistungen findest du hier. 
  • Alle weiteren Infos zur Stiftung Deutsches Hilfswerk findest du auf der Homepage der Fernsehlotterie. 

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In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.


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