Bis zu 25.000 € für Musikprojekte im ländlichen Raum

Es gibt ein neues Förderprogramm, das gemeinsames Singen und Musizieren im ländlichen Raum fördert. Ob Kneipenchor oder Heimatmusik, hier kann jeder einen Antrag stellen. Das Programm liefert dazu jede Menge an Unterstützung, um es den Projektträgern so einfach wie möglich zu machen. In diesem Beitrag gibt es Infos und Tipps zur Antragstellung.

MusikVorOrt – die Inhalte

‚MusikVorOrt‘ ist der Name des Förderprogramms, das ich dir in diesem Beitrag vorstelle. Ich habe es eingangs schon gesagt, hier werden Musikprojekte im ländlichen Raum gefördert. Und das beschreibt eigentlich schon den förderfähigen Inhalt eines Projektes: Musik jedweder Couleur über alle Genres hinweg ist förderfähig, hier gibt es keine Einschränkungen. Eines ist aber wichtig: in deinem Projekt soll gemeinsam musiziert werden, ob das nun gemeinsames Singen oder gemeinsames Musizieren im Orchester ist, ist dann wieder egal.

MusikVorOrt wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert, die dafür rund zwei Millionen Euro bereitgestellt hat. Verwaltet wird das Programm durch den Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. (BMCO), dem Dachverband der Amateurmusik in Deutschland. Hier stellst du auch deinen Antrag.

Voraussetzungen für die Förderung

Bevor es an die Zückerchen der Förderung geht, hier noch die Infos, unter welchen Voraussetzungen eine Förderung möglich ist:

  • Du führst dein Projekt im ländlichen Raum durch, das heißt, in deiner Gemeinde wohnen nicht mehr als 20.000 Menschen.
  • Dein Projekt hat ein neues Element, das es so vorher nicht gab. Die Musikantengruppe darf ruhig schon bestehen, es geht hier aber nicht darum, das, was ihr schon seit Jahren macht, komfortabel zu finanzieren. Für ein förderfähiges Projekt muss schon ein neues Element hinzukommen. Doch keine Sorge, Tipps und Ideen dazu gibt es später noch.
  • Ganz wichtig, deshalb schreibe ich es hier noch einmal: Es geht um das gemeinschaftliche Musizieren, dein Projekt muss also einen Gruppencharakter haben und gemeinschaftliches Tun ermöglichen.

Die Zückerchen der Förderung

Auf den ersten Blick vermittelt das Programm den Eindruck, das hier unbürokratisch gefördert werden und den Projektverantwortlichen möglichst viele rechtliche Hürden abgenommen werden sollen. Doch schau selbst:

  • Die Förderung beträgt 5.000 – 25.000 €, ein Eigenanteil ist nicht erforderlich.
  • Dein Projekt kannst du vom 01. März 2020 bis zum 31. März 2021 durchführen, eine feste Laufzeit ist nicht vorgegeben. Du kannst also ein einjähriges Projekt durchführen, genauso kann dein Projekt aber auch nur drei Monate dauern.
  • Der Antrag ist sehr übersichtlich, du musst ihn bis zum 12. Januar einreichen. Wichtig ist, dass du hier den Gewinn deiner Teilnehmenden und deiner Region, den dein Projekt bringt, gut beschreibst. Auch dazu gibt es gleich ein paar Tipps. 
  • Jeder kann einen Antrag stellen, auch Einzelpersonen Initiativen oder Gruppierungen können eine Förderung beantragen. Hast du keinerlei Erfahrung in der Projektarbeit und scheust die Verantwortung, so gibt dir der BMCO (Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V) eine gute Unterstützung, denn:
  • Als Projektverantwortlicher musst du dich nicht um Gema oder Versicherungen kümmern, denn der BMCO übernimmt bei den Projekten formal die Funktion des Veranstalters und unterzeichnet alle Verträge zu Mieten, Honoraren, Gema, Versicherung und so weiter. Du kannst du also auf das Planen und Organisieren des Projektes konzentrieren und musst keine Sorge vor rechtlichen Folgen aus Verträgen haben.

Insgesamt sollen 30 Projekte gefördert werden, alle weiteren Infos findest du auf den Seiten des BMCO. Hier kommen jetzt ein paar Tipps für dich, wie du die Erfolgschancen deines Antrages erhöhen kannst. 

Tipps für deinen Antrag

Du solltest damit rechnen, dass dein Antrag in Konkurrenz mit anderen Anträgen stehen wird, die Jury entscheidet dann danach, wie stark dein Projekt die Gemeinschaft fördert und wie sinnvoll es für die Region ist. Danach fragt sie übrigens auch im Antrag, hier kannst du also Punkte machen.

Dazu gebe ich dir diese Tipps:

Kein Eigeninteresse beschreiben

Vermeide alles, was den Eindruck erweckt, dass das Projekt vor allem deinem eigenen Chor nützt, deinem eigenen Orchester oder welche Gruppe du auch immer repräsentierst. Hier geht es nicht darum, euren eigenen Namen in der Region bekannt zu machen oder neue Mitglieder zu gewinnen oder was auch immer vor allem euch nützt.

Stelle vielmehr den Nutzen für die Teilnehmenden in den Vordergrund und beschreibe, welchen Gewinn sie durch die Teilnahme am Projekt haben und wie Gemeinschaft durch das gemeinsame Musizieren entstehen und wirken kann.

Mehrwert darstellen – hier findest du gute Argumente

Der Antrag fragt nach dem Mehrwert des Projektes für die Region und nach dem Mehrwert für die Teilnehmenden. Dazu kannst du dich sehr gut auf den Seiten des BMCO inspirieren lassen, den neben den Infos zur Förderung findest du dort auch viele Argumente, warum Singen oder musizieren wichtig ist. Ein paar Beispiele, die ich mir dort rausgepickt habe, in Stichworten: 

  • Kulturtraditionen leben, kreativ weiterentwickeln und an nachfolgende Generationen weitergeben
  • Die künstlerische Vitalität von Menschen aktivieren
  • Neue Kulturformen entwickeln
  • Singen als Urform künstlerischen Ausdrucks allen zugänglich machen
  • Lebendiges Engagement
  • Erweiterung des kulturellen Angebots

Natürlich solltest du diese Argumente ein bisschen umformulieren und mit eigenen Argumenten ergänzen, aber zu Inspiration finde ich sie sehr hilfreich. Klick dich einfach ein bisschen durch das Menu des BMCO, dann wirst du schon fündig werden.

Das neue Element in deinem Projekt – so kanns gehen

Wichtig für deinen Antrag ist, klar herauszustellen, was an deinem Projekt neu ist und sich von der bisherigen Arbeit – sollte es eine solche geben – absetzt. Modellhaft und innovativ zu sein ist ja nicht immer so ganz einfach, man kann das Rad ja nicht ständig neu erfinden. Aber das muss du auch gar nicht. Deine Idee muss nicht neu auf der Welt sein, sollte aber neu bei dir vor Ort sein, das heißt, dort wurde sie so wie du sie planst bisher noch nicht durchgeführt.

Weitere Variationsmöglichkeiten, die du in deinem Projekt umsetzen kannst:

  • Dein Projekt hat eine neue Zielgruppe, vielleicht kommt sie zu der bisherigen dazu, vielleicht hast du auch einen interessanten Zielgruppenmix
  • Du hast neue Kooperationspartner, mit denen zusammen du das Projekt durchführst
  • Du setzt auf ungewöhnliche Veranstaltungsorte, vielleicht für die Aufführung, vielleicht auch für Mitsingabende
  • Du bietest neue Formate, hier sind deiner Kreativität wenig Grenzen gesetzt.

Wenn du dazu noch Inspiration brauchst, lies dir den Beitrag Wie wird mein Projekt innovativ hier auf dem Blog durch, dort wirst du bestimmt fündig.Ich wünsche dir viel Erfolg!

Wer schreibt hier?

Bild Monika Vog

Schön, dass du hier bist.

Mein Name ist Monika Vog,

ich bin Fundraiserin und Fördermittelexpertin für gemeinnützige Projekte und Aktionen.

In meinem Blog dreht sich alles um diese Fragen:

  • Wie finde ich aus den unzähligen Fördermöglichkeiten die passende Förderung für mein Vorhaben?
  • Wie schreibe ich einen überzeugenden Antrag?
  • Was muss ich beim Verwendungsnachweis beachten?

Willst du mehr über mich und den Blog foerdermittel-wissenswert wissen, kannst du hier weiterlesen.

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