Nachtrag 04.05.2021: Die BpB hat die Bewerbungsfrist verlängert bis zum 25. Mai 2021

Die Bundeszentrale für politische Bildung fördert mit dem Ideenwettbewerb ‚Miteinander Reden‘ bundesweit 100 Projekte im ländlichen Raum, die vor Ort ein gutes Miteinander, Teilhabe und Aushandlungsprozesse gestalten. Was hier möglich ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Worum geht’s bei ‚Miteinander Reden‘?

Ganz grob habe ich es in der Einleitung schon angerissen, grundsätzlich will der Ideenwettbewerb ‚Miteinander Reden‘ Aktionen anstoßen, mit denen sich Menschen vor Ort für ihr Umfeld und ein gutes Miteinander einsetzen. Dahinter steht der Gedanke, dass Politik nicht nur auf Bundesebene geschieht. Politische Teilhabe und demokratisches Handeln findet auch dann statt, wenn Menschen sich einmischen und vor Ort für ihre Interessen oder die Interessen anderer Menschen eintreten.

Das kann auf ganz vielfältige Weise geschehen, die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) nennt diese Beispiele

  • ein runder Tisch gegen die Schließung der Ortsbibliothek,
  • ein Arbeitskreis zur Verbesserung der Verkehrsanbindung mit Bus und Bahn,
  • ein Theaterstück zum Thema Integration
  • Projekte für eine bessere Vernetzung und Stärkung der ehrenamtlich engagierten Menschen vor Ort

Ob du das digital, analog oder auf andere kreative Weise umsetzt, kannst du wählen.

Förderfähige Inhalte

Du siehst schon an diesen Beispielen, dass hier sehr viel möglich ist. Hier geht es um das, was dich und die Menschen bei dir vor Ort bewegt. Das ist nicht in jedem Ort gleich, und so hat die BpB auch eine große thematische Bandbreite aufgezogen. Dein Projekt kann Inhalte aus diesen Bereichen behandeln:

  • politische Partizipation / Teilhabe
  • Migration und Integration
  • Zusammenhalt / Nachbarschaft
  • Zukunftsgestaltung
  • Mobilität
  • Erinnerungskultur
  • Rassismus / Ausgrenzung
  • Extremismus
  • Umweltschutz / Nachhaltigkeit
  • (Land-)Wirtschaft
  • Generationendialog
  • Stadt/Land (Gleichwertige Lebensverhältnisse)

Diese Aufzählung ist nicht abschließend, vielleicht brennt dir und deinem Dorf ja noch ein weiteres Thema unter den Nägeln. Nicht gefördert werden allerdings Aktionen, die auf den Erwerb, den Bau oder die Renovierung von Grundstücken oder Gebäuden abzielen.

Kriterien für dein Projekt

Findest du bis jetzt diese Fördermöglichkeit interessant und erwägst einen Antrag, dann solltest du dich unbedingt mit den Kriterien beschäftigen, nach denen die Jury Projekte zur Förderung auswählt.

Dazu gehören diese:

(1) Das Projekt/die Idee zeichnet sich durch eine starke kommunikative und partizipative Dimension aus. Es geht darum, (wieder) miteinander ins Gespräch zu kommen. Im Vordergrund steht das gemeinsame Miteinander der Ortsgemeinschaft.

(2) Das Projekt/die Idee befördert demokratische Aushandlungsprozesse und trägt zur politischen Bildung bei.

(3) Das Projekt/die Idee lässt sich mit relativ einfach Mitteln umsetzen.

(4) Das Projekt/die Idee weist Aktualitätsbezug auf.

(5) Das Projekt/die Idee ist kreativ und besitzt Modellcharakter und/oder bietet eine hohe Übertragbarkeit.

(6) Das Projekt/die Idee zeichnet sich durch eine nachhaltige, das heißt mittlere bis langfristige Wirksamkeit aus.

(7) Das Projekt/die Idee richtet sich an eine möglichst große und diverse Zielgruppe.

(8) Ferner wird bei der Auswahl der Projekte auf eine Ausgewogenheit hinsichtlich bundesweiter Verteilung sowie auf eine Vielfalt hinsichtlich der Themen und Formate und Akteur:innen/ Institutionen geachtet.

Eine kleine Hilfe habe ich hier noch für dich, solltest du mit partizipativen Methoden bisher nicht viel Erfahrung haben. Schau dir mal diesen Link hier an, er könnte dich dabei ein bisschen weiterbringen oder inspirieren. In diesem Auszug aus dem Handbuch Partizipation des Berliner Senats findest du verschiedene Methoden mit einem kurzen Steckbrief.

Förderhöhe und anderes zur Finanzierung

Die Förderhöhe für deine Aktion liegt bei bis zu 10.000 Euro, das Besondere: Du brauchst keine Eigenmittel mit einbringen, der Ideenwettbewerb bietet dir eine 100%-Finanzierung deiner Idee.

Ich schreibe hier „bis zu“, da die BpB zwei verschiedene Fördervarianten anbietet. Die eine ist für kleine Projekte und geht bis 6.000 Euro, die andere ist dementsprechend für größere Projekte und geht bis 10.000 Euro. Von beiden Varianten sollen je 50 gefördert werden.

Förderfähig sind diese Kosten:

  • Honorare für Projektmanagement,
  • Moderation,
  • Referent:innen/Künstler:innen,
  • Beratung;
  • Sachmittel zur Umsetzung deines Projektes wie Bewirtungskosten, Raummiete, Ausstattung
  • Technik,
  • Öffentlichkeitsarbeit wie Flyer, Website, Grafik, Film und so weiter
  • Erstattung von Reisekosten ohne Tagegeld

Dein Projekt kann am 01.07.2021 starten und endet spätestens am 31.12.2023. Diesen Förderzeitraum solltest du in deiner Projektplanung berücksichtigen und kein Projekt einreichen, das wesentlich kürzer läuft.

Mehr als Finanzierung

‚Miteinander Reden‘ fördert die ausgewählten Projekte nicht nur mit einer guten Finanzierung. Außerdem gibt es noch eine Prozessbegleitung und Beratung von bis zu 32 Stunden, die dich in deinem Projekt unterstützt, zu Strategien und Konflikten berät und bei den einzelnen Projektschritten begleitet.

Hinzukommen Austausch- und Vernetzungstreffen, auf denen du von den Erfahrungen anderer Projekte profitieren und deine eigenen Erfahrungen teilen kannst. Außerdem lernst du hier Best-Practice-Beispiele kennen.

Als letztes schließlich werden allen Projekten unterschiedliche Workshops und Trainings online oder als Präsenzveranstaltungen zur Weiterbildung angeboten.

Bei dem Ideenwettbewerb ‚Miteinander Reden‘ geht es also nicht nur um finanzielle Förderung, das solltest du wissen und dich darauf einstellen. Ist das nichts für dich und hältst du nicht von Vernetzung, ist dies nicht die richtige Fördermöglichkeit für dich und dein Vorhaben.

Wer kann einen Antrag stellen?

Auch das ist spannend, normalerweise werden hier die üblichen Verdächtigen – gemeinnützige Organisationen – genannt. Bei ‚Miteinander Reden‘ ist das anders. Einen Antrag stellen können

  • Einzelpersonen,
  • Bildungs- und Kulturträger,
  • Vereine,
  • Initiativen,
  • Netzwerke,
  • Bürgermeister*innen, Kommunalvertreter*innen oder Ortsvorsteher*innen,
  • Gemeindeverbände und -kooperationen
  • Unternehmen

Wichtig ist, dass sie aus ländlichen Regionen kommen, aus Dörfern, Städten oder Gemeinden mit nicht mehr als 15.000 Einwohner*innen.

Antragsfrist weitere Infos

Die ausführlichen Richtlinien zum Ideenwettbewerb sowie den Link zum Antragsformular findest du hier. Deinen Antrag musst du bis zum 17. Mai 2021 einreichen. In diesem Jahr läuft der Ideenwettbewerb zum zweiten Mal, hast du diese Frist verpasst, könntest du vielleicht im nächsten Jahr wieder eine Chance haben. 


Du hast noch Fragen?

1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke

Rechts in der Seitenleiste findest du die Schlagwortwolke. Klicke auf den Begriff, der dich interessiert und finde jede Menge weiterer Fördermöglichkeiten oder aber ein Thema, zu dem du mehr wissen willst, wie zum Beispiel Projekttransfer, Gender Mainstreaming oder die Belegliste. Probier´s aus!


2. Finde Themen über die Suchfunktion

Hast du eine bestimmte Fördermöglichkeit im Kopf oder einen bestimmten Begriff, zu dem du mehr wissen willst, dann nutze die Suchfunktion. Du findest sie oben rechts im Blog, sie verbirgt sich hinter der kleinen Lupe.


3. Finde Hilfen zur Antragstellung in der Rubrik „Der Antrag“ 

In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.


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Wer schreibt hier?

Bild Monika Vog

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Mein Name ist Monika Vog,

ich bin Fundraiserin und Fördermittelexpertin für gemeinnützige Projekte und Aktionen.

Bei Fördermittel-wissenswert dreht sich alles um diese Fragen:

  • Wie finde ich aus den unzähligen Fördermöglichkeiten die passende Förderung für mein Vorhaben?
  • Wie schreibe ich einen überzeugenden Antrag?
  • Was muss ich beim Verwendungsnachweis beachten?

Zu diesen Themen schreiben Daniel, Katinka und ich regelmäßig Beiträge in diesem Blog.

Willst du mehr über uns und den Blog foerdermittel-wissenswert wissen, kannst du hier weiterlesen.

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