Fördertöpfe Gesellschaft und Begegnung

Du hast ein Projekt im Sinn, dass Begegnung vor Ort fördert oder den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben will? Dann findest du dazu hier vier Fördermöglichkeiten.

Stiftung anstiftung – Begegnung in Werkstätten oder Gemeinschaftsgärten

Die Stiftung anstiftung trägt ihr Ziel bereits im Namen. Sie möchte Menschen und Initiativen zum Selbermachen und Vernetzen anstiften und darüber nicht zuletzt Begegnung fördern. Sie unterstützt Menschen dabei, sich über das gemeinsame Gärtnern, Reparieren und Bauen ins gesellschaftliche Geschehen einzubringen.

Auf ihrer Webseite heißt es: „Es sind die Kraft und der Esprit der Praxis, die uns trotz der Größe der globalen Herausforderungen Mut macht.“

Du kannst dich bei der Stiftung anstiftung für eine Förderung offener Werkstätten oder für die finanzielle Unterstützung von Gemeinschaftsgartenprojekte bewerben. Ich stelle dir beide Programme kurz vor:  

 Die Förderung offener Werkstätten

Wer wird gefördert?

Für dieses Programm kannst du dich als gemeinnützige Organisation mit gültigem Freistellungsbescheid bewerben. Anträge von marginalisierten Gruppen oder solchen, die Geschlechtergerechtigkeit und Inklusivität fördern, werden dabei bevorzugt.

Was wird gefördert?

Über die Förderung offener Werkstätten können Sachkosten wie Geräte, Werkzeuge, Materialien und Reisekosten finanziert werden. Grundstücke, externe Bauvorhaben, Personal- und Betriebskosten sowie Verbrauchsmaterialien werden nicht finanziert.

Die Förderung für Gemeinschaftsgartenprojekte

Wer wird gefördert?

Auch für das Programm für Gemeinschaftsgartenprojekte kannst du dich nur als gemeinnützige Organisation mit gültigem Freistellungsbescheid bewerben. Zusätzlich nennt die Stiftung folgende drei Voraussetzungen für eine finanzielle Unterstützung:

1. Die potenziellen Gärtner:innen planen von Anfang das Projekt mit und werden in die Umsetzung eingebunden.

2. Es werden weder Kunstdünger noch Pestizide verwendet.

3. Es handelt sich nicht um kurze Zwischennutzungen von Flächen.

Was wird gefördert?

Über die Förderung für Gemeinschaftsgartenprojekte der Stiftung anstiftung kannst du

  • Sachkosten für Gartengeräte,
  • Materialien für den Selberbau von Infrastruktur und für handwerkliche Aktivitäten der Gartengruppe,
  • Material für Praxisworkshops,
  • Pflanzen, torffreie Erde und Saatgut von samenfesten Sorten

fördern lassen. Nicht förderfähig sind dagegen u.a. laufende Betriebs- und Personalkosten, der Erwerb von Grundstücken, extern vergebene Bauvorhaben und andere Dienstleistungen.

Wie kann man sich bewerben?

Deinen Projektantrag für eine Förderung einer offenen Werkstatt oder eines Gartengemeinschaftsprojekts kannst du formlos per Mail zusammen mit deinem Freistellungsbescheid einreichen. Der Antrag sollte nicht länger als drei Seiten lang sein und die Ziele, den Inhalt und Maßnahmen deines Vorhabens sowie einen Kosten-/Zeitplanung sowie die Kontodaten enthalten. Alles weitere findest du auf der Homepage der anstiftung.

Die Bewegungsstiftung – Begegnung über das gemeinsame Anliegen

Die Bewegungsstiftung wurde 2001 von Privatpersonen gegründet, die bereits seit Jahren in sozialen Initiativen aktiv sind. Die Stiftung unterstützt bundesweit soziale Bewegungen, die sich in den Bereichen Friedenspolitik, Antirassismus, Anti-Atom-Bewegung, Frauenbewegung, Armen- und Erwerbslosenbewegung, Globalisierungskritik, Migrant:innen, Ökologie und Naturschutz engagieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von mittel- und langfristigen Strategien für politischen und gesellschaftlichen Wandel in Form von Kampagnen.

Wer wird gefördert?

Wer genau gefördert wird, ist abhängig von dem konkreten Förderprogramm. Grundsätzlich können sich bei der Bewegungsstiftung Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen bewerben, die Teil einer sozialen Bewegung sind. Nicht rechtsfähige Vereinigungen können gemeinsam mit einem eingetragenen und gemeinnützigen Verein Zuschüsse beantragen.

Was wird gefördert?

Es gibt vier verschiedene Förderprogramme, die auch an verschiedenen Stellen ansetzt:  

1.  Starthilfeförderung:

Wie der Name schon sagt, geht es hier darum Initiativen und Organisationen zu unterstützen, die neue Strukturen aufbauen und neue Themen angehen möchten. Die Förderhöhe beträgt 3.000 – 10.000 Euro.

2. Kampagnenförderung: Mit der Kampagnenförderung werden Organisationen gefördert, die durch Kampagnen gesellschaftlichen Wandel vorantreiben. Hier beginnt die Fördersumme auch bei 3.000 und geht bis 15.000 Euro.

3.  Basisförderung: Diese geht nur an Gruppen, mit denen die Stiftung bereits zusammengearbeitet hat. Es handelt sich um eine längerfristige, finanzielle Unterstützung. Die Fördersumme liegt bei 30.000 bis 100.000 Euro über 2-3 Jahre.

4. Bewegungsarbeiter:innen- Förderung: An dieser Stelle werden Einzelpersonen gefördert, die mit ihrem langjährigen Engagement „das Rückgrat von Protestbewegungen bilden“. Diese Förderung funktioniert über ein Spendenmodell, eine genaue Höhe wird daher nicht genannt.

Alle vier Programme sind an Fristen gebunden. Bei der Kampagnen- und Bewegungsarbeiter:innen – Förderung ist diese immer im April und September. Bei der Starthilfeförderung ist sie nur im September, hingegen bei der Basisförderung nur im April.

Wie kann man sich bewerben?

Bei allen vier Programmen reicht ein vierseitiger Antrag zusammen mit einem Finanzplan.

Für weitere Informationen u.a. zur Antragsstellung oder zu den Beratungsangeboten schau dich am besten einmal auf der Webseite um.

Dialoge & Begegnungen

Die Hamburger Stiftung Dialoge & Begegnungen unterstützt bundesweit Initiativen, Institutionen und Forschungsprojekte, die sich gegen Diskriminierung jeglicher Art wenden. Dialoge & Begegnungen hat zum Ziel einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten, indem Toleranz und Dialogfähigkeit insbesondere unter jungen Menschen gestärkt werden. Hierzu werden Projekte und Akteur:innen gefördert,

  • Die in Konfliktzonen friedenspolitisch aktiv sind und interkulturelles Leben ermöglichen
  • Workshops für Jugendliche aus Krisengebieten, die von geeigneten Einrichtungen zur gewaltfreien, dialogischen Konfliktbewältigung geführt werden,
  • Angebote zu besserer Bildung und Ausbildung für junge Menschen aus finanziell und sozial benachteiligten Milieus.

Wer wird gefördert?

Die Stiftung fördert Vorhaben gemeinnütziger Organisationen, wie etwa Gravity Sucks, eine internationale Veranstaltung für Parkour-Sportler:innen. Ein weiteres Beispiel sind die Kriseninterventionen von K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel e.V.. Dieses berät Landkreise, Städte und Gemeinden bei der Bearbeitung gesellschaftlicher Konflikte.

Wie kann man sich bewerben?

Auf der Stiftungsseite findest du das einfach gehaltene, dreiseitige Antragsformular. Fülle dieses aus und sende es der Stiftung Dialoge e& Begegnungen per Mail oder per Post zu. Eine Antragsfrist gibt es nicht. Auch eine genaue Fördersumme wird nicht genannt. Es heißt allerdings auf der Webseite, dass sie 2022 nur 13.000 Euro vergeben konnten. Dieser Betrag lag wohl weit unter den Beträgen der letzten Jahre. Solltest du hierzu Fragen haben, empfehle ich dir einmal bei der Stiftung direkt nachzufragen.

Quartierfonds/Stadtteilfonds

Viele Städte und Kreise haben kleinere Förderprogramme, die lokale, zivilgesellschaftliche Vorhaben finanzieren. So haben die Städte Hamburg, Berlin, Halle, München, Dortmund zum Beispiel Quartier- bzw. Stadtteilfonds. Mit diesem Geld werden Einrichtungen, Projekte und Strukturen im Bezirk unterstützt, die wichtig für die Stadtteile sind. Häufiges Ziel der Förderungen ist es, die Gemeinschaft und den sozialen Zusammenhalt in einem Gebiet zu fördern. Recherchiere doch einfach mal, ob es auch in deiner Region, in deinem Stadtteil einen Quartier-bzw. Stadtteilfonds gibt bei dem du dich mit deinem Projekt bewerben kannst. In der Regel fördern diese im niedrigen bis mittleren fünfstelligen Bereich.


Du hast noch Fragen?

1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke

Rechts in der Seitenleiste findest du die Schlagwortwolke. Klicke auf den Begriff, der dich interessiert und finde jede Menge weiterer Fördermöglichkeiten oder aber ein Thema, zu dem du mehr wissen willst, wie zum Beispiel Projekttransfer, Gender Mainstreaming oder die Belegliste. Probier´s aus!


2. Finde Themen über die Suchfunktion

Hast du eine bestimmte Fördermöglichkeit im Kopf oder einen bestimmten Begriff, zu dem du mehr wissen willst, dann nutze die Suchfunktion. Du findest sie oben rechts im Blog, sie verbirgt sich hinter der kleinen Lupe.


3. Finde Hilfen zur Antragstellung in der Rubrik „Der Antrag“ 

In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.


Du brauchst mehr Unterstützung?

Wenn dir das alles nicht weiterhilft, schau mal in die Rubrik Angebote. Wir unterstützen dich bei der Fördermittelsuche und der Antragstellung.

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Wer schreibt hier?

Bild Monika Vog

Schön, dass du hier bist.

Mein Name ist Monika Vog,

ich bin Fundraiserin und Fördermittelexpertin für gemeinnützige Projekte und Aktionen.

Bei Fördermittel-wissenswert dreht sich alles um diese Fragen:

  • Wie finde ich aus den unzähligen Fördermöglichkeiten die passende Förderung für mein Vorhaben?
  • Wie schreibe ich einen überzeugenden Antrag?
  • Was muss ich beim Verwendungsnachweis beachten?

Zu diesen Themen schreiben Daniel, Katinka und ich regelmäßig Beiträge in diesem Blog.

Willst du mehr über uns und den Blog foerdermittel-wissenswert wissen, kannst du hier weiterlesen.

Mentoring Fördermittelanträge

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Dann biete ich dir das Mentoring-Programm Fördermittelanträge an mit Leitfäden, Übungsanträgen und Einzelcoaching.

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