Förderung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen

Das Land Hessen fördert über das Jugendaktionsprogramm mehrjährige Projekte der außerschulischen Jugendarbeit mit dem Schwerpunkt Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe. Dieses Jahr ist es wieder soweit, bis Ende Mai kannst du einen Antrag stellen, ehe das Programm wieder für drei Jahre ruht. In diesem Beitrag erfährst du, worum genau es dabei geht.

Das Jugendaktionsprogramm

Das Jugendaktionsprogramm gibt es seit 2000, für die nächste Förderrunde ist es mit ordentlichen 1,2 Millionen Euro ausgestattet. Apropos nächste Förderrunde, die läuft vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2024, das heißt, dass dein Projekt drei Jahre laufen kann.

Und für alle, die das im ersten Absatz überlesen haben: Gefördert wird das Programm durch das Land Hessen für Projekte in Hessen. Solltest dein Projekt in einem anderen Bundesland liegen, ist diese Förderung leider nichts für dich und du kannst dich jetzt getrost anderen Dingen zuwenden.

Inhalte des Jugendaktionsprogramms

Worum aber geht’s genau beim Jugendaktionsprogramm? Ich hatte es eingangs schon angerissen, hier geht es um Partizipation und Demokratie. Der Titel des Programms 2022-24 fasst es noch etwas genauer, er lautet „Zwischen Einbringen und Ausprobieren – Beteiligung und (Frei-)räume für Partizipation und Demokratie“.

Gesucht werden experimentelle Maßnahmen zur Erprobung neuer Wege der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Ziele dieser Maßnahmen sollte sein,

  • dass Kinder und Jugendliche über mehrere Jahre hinweg das eigenen Lebensumfeld aktiv mitgestalten können
  • dass sie Partizipationserfahrung sammeln und bei ihnen dadurch ein demokratisches Selbstverständnis wächst
  • Kinder und Jugendliche den Raum haben, Entscheidungen mitzugestalten, Kontakte zu knüpfen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Interessen zu vertreten
  • Kinder und Jugendliche zur Selbstbestimmung zu befähigen und zur gesellschaftlichen Mitverantwortung oder sozialem Engagement hinführen
  • gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen zu stärken
  • die politische und gesellschaftliche Urteilsbildung von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

So. Das waren jetzt mal ein paar Schlagworte aus der Ausschreibung des Jugendaktionsprogrammes, um das Ganze etwas konkreter werden zu lassen, kommen hier aber noch ein paar nach:

Drei mögliche Themenfelder

In der Ausschreibung werden als mögliche Orte oder Angebote, in denen ein solches Projekt angesiedelt sein könnte, diese hier genannt:

  • Jugendliche benötigen zeitliche und intellektuelle Freiräume, Lern- und Erfahrungsräume, die orientiert an den Interessen und Bedürfnissen Jugendlicher altersgerechte Prozesse der Qualifizierung, Verselbständigung und Selbstpositionierung ermöglichen und befördern. Solche Freiräume finden sich zunächst neben und unabhängig von Schule und Ausbildung, können sich angesichts des Wandels der Bildungsinstitutionen und der Lebenswelten Jugendlicher aber auch mit diesen vernetzen bzw. in diese hineinwirken.

  • Jugendliche benötigen Räumlichkeiten und Orte, in denen diese Partizipationsprozesse stattfinden können – seien es tatsächliche oder auch digitale bzw. virtuelle Räume, seien diese lokal, lebensnah und sozialraumbezogen oder überregional oder sogar international verortet, seien diese gruppen- oder institutionenbezogen oder offen ausgestaltet.

  • Jugendliche benötigen Möglichkeits- und Gestaltungsräume, d. h. Angebote und Gelegenheiten des Mitwirkens und Einbringens, des Kennenlernens, Ausprobierens und Experimentierens und der Übernahme von Verantwortung, des Erlernens von Aushandlungsprozessen sowie der Artikulation von Interessen, Ideen und Positionen; dies sind unverzichtbare Ausprägungen der Lebensphase „Jugend“ und des Hineinwachsens in eine demokratische Gesellschaft.

Beispiele aus der bisherigen Förderung

Um dich ein bisschen zu inspirieren, habe ich noch vier Beispiele aus der vorangegangenen Förderperiode mit dazu genommen, vielleicht hilft dir das auch, ein klareres Bild von den Fördermöglichkeiten des Jugendaktionsprogrammes zu bekommen. Hier sind sie:

  1. So waren im Aktionsprogramm Projekte vertreten, die Partizipation vor allem im lokalen und sozialräumlichen Umfeld unterstützt haben, so dass Jugendliche ihre Interessen im lokalen Raum einbringen konnten. Dazu gehörten auch Projekte, in denen Jugendliche Aktivitätsräume mitgeplant oder den öffentlichen Raum ausgestaltet haben.

  2. Andere Projekte haben über Foren, Konvents bzw. einen Kongress Beteiligung junger Menschen unterstützt. So haben Gespräche mit Politiker*innen, Interessenbekundungen, Austausch und Vernetzung von aktiven Jugendlichen sowie gemeinsame Erarbeitung jugendrelevanter Themen stattgefunden, aus denen auch jugendpolitische Forderungen abgeleitet und in den politischen Entscheidungsprozess eingebracht wurden.

  3. In einem dritten – auch in der Ausrichtung des aktuellen Jugendaktionsprogramms angelegten – Typ finden sich Projekte, die medienorientierte Formen der Beteiligung unterstützten, so z.B. über die Erstellung einer Ausstellung oder dem Drehen von Videobeiträgen. Diese Beteiligung hat immer auch Schnittstellen zum Journalismus. Die Grenzen zwischen Berichterstattung, Vermittlung und Aufklärung zu politischer Teilhabe und politischem Einwirken sind hier fließend.

  4. Als Partizipation in und über Schule lassen sich Projekte zusammenfassen, die von den Trägern der Jugendarbeit ausgehend in Schulen und mit Schulen stattgefunden haben, um schulische Mitbestimmung zu fördern oder den schulischen Rahmen nutzten, um mit Kindern und Jugendlichen Projekte in ihrem lokalen Umfeld durchzuführen.

Wissenswertes rund um die Förderung

Von den förderfähigen Inhalten solltest du nun eine gewisse Vorstellung haben, falls nicht, schau mal in die Ausschreibung oder den Bericht über die letzte Förderperiode

Was du sonst noch zur Förderung wissen solltest, fasse ich hier zusammen:

  • Antragsberechtigt sind anerkannte freie und öffentliche Träger der Jugendbildung oder Vereine und Verbände aus diesem Feld
  • Eine maximale Förderhöhe wird nicht genannte, die Förderquote liegt bei 50%. Das ist nicht arg viel, musst du doch damit 50% der Projektkosten anderweitig aufbringen
  • Die Frist zur Antragstellung endet am 31.05.2021
  • Dein Projekt sollte auf jeden Fall für die Themen Inklusion, vielfältige Lebensformen oder verschiedene Herkünfte und Milieus offen sein und sie mittragen
  • Alle Projekte werden wissenschaftlich begleitet, dafür sind verschiedene Arbeitstreffen und Veranstaltungen vorgesehen, an denen du teilnehmen musst. Mehr dazu findest du in der Ausschreibung.
  • Ebendort findest du auch die Inhalte, die dein Antrag enthalten muss. Falls du dir da noch unsicher bist, schau mal auf dem Blog in die Kategorie „Der Antrag“, dort findest du viele hilfreiche Beiträge, unter anderem den Beitrag Die wichtigsten Elemente deines Fördermittel-Antrages
  • Es gibt Ansprechpersonen, an die du dich bei Fragen zum Jugendaktionsprogramm wenden kannst, die Kontaktdaten findest du hier. 

Du hast noch Fragen?

1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke

Rechts in der Seitenleiste findest du die Schlagwortwolke. Klicke auf den Begriff, der dich interessiert und finde jede Menge weiterer Fördermöglichkeiten oder aber ein Thema, zu dem du mehr wissen willst, wie zum Beispiel Projekttransfer, Gender Mainstreaming oder die Belegliste. Probier´s aus!


2. Finde Themen über die Suchfunktion

Hast du eine bestimmte Fördermöglichkeit im Kopf oder einen bestimmten Begriff, zu dem du mehr wissen willst, dann nutze die Suchfunktion. Du findest sie oben rechts im Blog, sie verbirgt sich hinter der kleinen Lupe.


3. Finde Hilfen zur Antragstellung in der Rubrik „Der Antrag“ 

In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.


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