5 Möglichkeiten, Engagement zu finanzieren
Du planst ein Projekt und suchst nach einer passenden Förderung für freiwilliges Engagement? Dann bist du hier richtig. In diesem Beitrag stelle ich dir fünf Fördermöglichkeiten vor, die ganz unterschiedliche Formen von Engagement unterstützen – von nachbarschaftlichen Initiativen über Jugendprojekte bis hin zu kreativen Mitmachaktionen.
Einige der Programme richten sich gezielt an junge Menschen, andere fördern breit aufgestellte gemeinnützige Vorhaben. Gemeinsam ist ihnen, dass sie das Ehrenamt stärken und das Miteinander in der Gesellschaft fördern wollen – und das oft mit überschaubarem Aufwand bei der Antragstellung.
Von staatlich getragenen Programmen wie dem Europäischen Solidaritätskorps und „Engagiert in NRW“ bis hin zu Stiftungen wie „Children for a better World“ oder der Rembold Stiftung – diese fünf Beispiele geben dir einen guten Überblick darüber, wo und wie Engagement gefördert werden kann. Dabei findest du sowohl regionale als auch bundesweite Förderangebote.
Engagement im Europäischen Solidaritätskorps
Das Europäische Solidaritätskorps ist zwar keine klassische Stiftung, fördert aber wie kaum eine andere Institution das Engagement junger Menschen – und das europaweit, auch Inlandsprojekte sind möglich.
Wer zwischen 18 und 30 Jahre alt ist und Lust hat, sich für ein soziales, ökologisches oder kulturelles Thema einzusetzen, findet hier nicht nur ein unterstützendes Netzwerk, sondern auch die passende Finanzierung.
Ziel des Programms ist es, jungen Erwachsenen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv für das Gemeinwohl einzubringen – sei es in Form eines Auslandseinsatzes, eines Freiwilligendienstes oder mit einem selbst konzipierten Projekt.
Gefördert wird Engagement im In- und Ausland, das solidarisches Miteinander stärkt und gesellschaftlichen Zusammenhalt voranbringt. Besonders interessant: Junge Menschen können selbst als Projektträger auftreten – mit sogenannten Solidaritätsprojekten, die sie eigenverantwortlich planen und umsetzen.
Was wird gefördert?
Im Bereich der Solidaritätsprojekte unterstützt das Programm Kleingruppen von mindestens fünf jungen Menschen, die gemeinsam ein lokales Engagement-Projekt realisieren. Inhaltlich sind die Projekte sehr offen: Von Umweltaktionen über Kulturangebote bis hin zu Nachbarschaftshilfe ist vieles möglich – Hauptsache, das Projekt hat einen klaren gesellschaftlichen Mehrwert und läuft mindestens zwei, höchstens zwölf Monate.
Die Förderung umfasst in der Regel:
- monatliche Pauschalen von bis zu 500 Euro für Projektkosten,
- zusätzliche Mittel für Coaching, Sprachunterstützung und besondere Bedarfe (z. B. Inklusion),
- Unterstützung durch sogenannte „begleitende Organisationen“, falls gewünscht.
Anträge können ganzjährig gestellt werden, jedoch gibt es feste Stichtage, zu denen Projekte eingereicht werden müssen. Eine formale Trägerschaft durch einen Verein oder eine Organisation ist nicht zwingend erforderlich – mit entsprechender Vorbereitung können junge Menschen die Förderung direkt beantragen.
Zum Europäischen Solidaritätskorps gibt es bereits einen Beitrag von uns, du findest ihn hier. Zur Webseite des Programms mit allen weiteren Informationen geht es hier.
Engagiert in NRW
Die Plattform „Engagiert in NRW“ ist die zentrale Anlaufstelle des Landes Nordrhein-Westfalen für alle Fragen rund um bürgerschaftliches Engagement. Auch wenn du nicht in NRW wohnst, ist diese Seite einen Blick wert.
Neben einem eigenen Förderprogramm stellt sie regelmäßig aktuelle Informationen, Fachartikel und Webinare zur Verfügung – insbesondere für Vereine, Initiativen und ehrenamtlich getragene Projekte, die auf der Suche nach Finanzierung, Know-how oder Vernetzung sind.
Im Zentrum steht das Landesprogramm „2.000 × 1.000 Euro für das Engagement“, mit dem jährlich bis zu 2.000 kleinere Projekte gefördert werden. Ziel ist es, das Ehrenamt direkt vor Ort zu stärken – durch einfache Anträge, wenig Bürokratie und konkrete finanzielle Hilfe. Jedes Jahr steht dabei unter einem eigenen Motto, 2025 lautet es „Junges Engagement fördern und neue Projekte gestalten“.
Was wird gefördert?
Gefördert werden Vorhaben, die junge Menschen für freiwilliges Engagement gewinnen, sie qualifizieren oder bestehende Strukturen für Jugendliche öffnen. Beispiele sind:
- neue Gruppen oder Formate für jugendliches Engagement,
- Maßnahmen zur Beteiligung junger Menschen in Vereinen,
- Öffentlichkeitsarbeit oder Veranstaltungen mit Fokus auf Jugendbeteiligung,
- kreative Aktionen, die junge Menschen zum Mitmachen motivieren.
Die Förderung beträgt pauschal 1.000 Euro pro Projekt. Antragsberechtigt sind sowohl juristische als auch natürliche Personen mit Sitz in NRW – also z. B. gemeinnützige Organisationen, Initiativen oder Einzelpersonen mit konkreter Projektidee.
Die Antragstellung erfolgt digital und ist bewusst niedrigschwellig gehalten. Die Mittelvergabe erfolgt nach dem Windhundprinzip, also in der Reihenfolge der eingehenden Anträge, bis das Fördervolumen ausgeschöpft ist.
Darüber hinaus bietet die Plattform regelmäßig Webinare zur Antragstellung, Praxistipps und eine Übersicht über weitere Fördermöglichkeiten auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Damit ist „Engagiert in NRW“ nicht nur Fördersuche interessant, sondern auch eine wertvolle Informationsquelle für alle, die Engagement in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus gestalten.
Hier geht es zur Plattform „Engagiert in NRW“.
Children for a better World e.V.
Children for a better World e. V. (CHILDREN) ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in München, die sich seit 1994 für gesellschaftliche Teilhabe und mehr Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche in Deutschland einsetzt.
Unter dem Motto „Mit Kindern. Für Kinder!“ unterstützt der Verein junge Menschen nicht nur durch konkrete Hilfe, sondern fördert auch gezielt ihre Eigeninitiative und ihr gesellschaftliches Engagement.
Der Verein verfolgt seine Ziele über vier Programme und in diesem Beitrag stelle ich dir „CHILDREN Jugend hilft!“ vor, mit dem junges Engagement gefördert wird.
Was wird gefördert?
Das Programm richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 21 Jahren, die mit eigenen Ideen soziale, ökologische oder gesellschaftliche Herausforderungen angehen wollen – selbstorganisiert und ehrenamtlich. Das reicht vom Einsatz für mehr Umweltbewusstsein über Hilfsangebote im Stadtteil bis hin zu Aktionen gegen Ausgrenzung und Armut.
Die Förderung beträgt bis zu 2.500 Euro pro Projekt und die Anträge können fortlaufend eingereicht werden. Zusätzlich werden jedes Jahr die acht besten Projekte dieser Förderung ausgezeichnet.
Neben der finanziellen Unterstützung bietet CHILDREN Workshops zur Projektarbeit, ein Mentoring durch ehemalige PreisträgerInnen sowie ein fünftägiges Engagement-Camp in Berlin.
Weitere Informationen zum Verein und der Förderung findest du hier.
Die Dr. Jürgen Rembold Stiftung
Die Dr. Jürgen Rembold Stiftung mit Sitz in Rösrath wurde 2011 gegründet und unterstützt seitdem Projekte, die bürgerschaftliches Engagement stärken – die Förderung beschränkt sich auf Projekte aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis, der Stadt Köln sowie dem Rhein-Sieg-Kreis.
Gefördert werden gemeinnützige Vorhaben, die von freiwilligem Einsatz getragen werden und einen klaren Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander leisten. Thematisch ist die Stiftung breit aufgestellt: Neben Umwelt- und Bildungsprojekten erhalten auch kulturelle oder soziale Initiativen regelmäßig Unterstützung.
Was wird gefördert?
Grundlage für eine Förderung ist ein Projekt mit gemeinnützigem Zweck und einem erkennbaren Bezug zu freiwilligem Engagement. Dabei gilt: Das Projekt sollte überwiegend ehrenamtlich getragen werden oder gezielt Menschen zum Engagement motivieren. Es können sowohl einmalige Aktionen als auch längerfristige Vorhaben gefördert werden.
Förderfähig sind Projekte aus verschiedenen Bereichen, darunter:
- Bildung, Erziehung und Wissenschaft,
- Jugend- und Altenhilfe,
- Kunst, Kultur und Denkmalpflege,
- Umwelt- und Naturschutz.
Die Fördersumme liegt in der Regel bei bis zu 5.000 Euro, kann in begründeten Fällen aber auch darüber hinausgehen. Antragsberechtigt sind gemeinnützige Organisationen, Initiativen, Stiftungen sowie nicht rechtsfähige Zusammenschlüsse.
Deinen Antrag kannst du jederzeit stellen, die Stiftung empfiehlt, vorab Kontakt aufzunehmen und die Förderfähigkeit des Projekts kurz zu skizzieren. Die Antragstellung selbst erfolgt dann über ein Formular auf der Website, ergänzt durch eine Beschreibung des Projekts und eine einfache Kostenaufstellung.
Alle Details zur Förderung bekommst du hier.
Die anstiftung
Die anstiftung ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in München, die sich für eine selbstbestimmte, nachhaltige Alltagskultur einsetzt. Sie unterstützt Projekte und Initiativen, bei denen Menschen gemeinsam aktiv werden, ihr Lebensumfeld mitgestalten und dabei auf Teilhabe, Eigenarbeit und ökologische Verantwortung setzen.
Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur die finanzielle Förderung: Die anstiftung vernetzt Engagierte, bietet Austauschformate und begleitet verschiedene zivilgesellschaftliche Bewegungen mit Fachwissen und methodischer Beratung – vor allem in den Bereichen Urban Gardening, offene Werkstätten und nachhaltiges Handeln im Alltag.
Was wird gefördert?
Finanziell unterstützt werden insbesondere zwei Formate:
- (Interkulturelle) Gemeinschaftsgärten
- Offene Werkstätten
Die Förderung richtet sich an gemeinnützige Träger und bezieht sich ausschließlich auf Sachkosten, insbesondere für Materialien oder Infrastruktur. Eine bestimmte Förderhöhe gibt die Stiftung bewusst nicht vor – stattdessen wird jeder Antrag individuell geprüft und auf seinen gesellschaftlichen Mehrwert hin bewertet.
Darüber hinaus bietet die anstiftung fachliche Beratung und Begleitung für weitere Themenfelder wie Commons-orientiertes Wirtschaften, nachhaltige Alltagspraktiken oder soziale Räume – allerdings ohne finanzielle Förderung.
Anträge können formlos gestellt werden – üblicherweise per E-Mail mit einer Projektskizze, Informationen zur Trägerstruktur sowie einem einfachen Kostenplan. Fristen gibt es keine.
Alle Infos im Überblick findest du hier.
Ich hoffe, es war was für dich dabei. Kennst du weitere Fördermöglichkeiten? Dann teile dein Wissen gerne über die Kommentare, vielen Dank!
Du hast noch Fragen?
1. Finde viele weitere Fördermöglichkeiten über die Schlagwortwolke
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3. Finde Hilfen zur Antragstellung in der Rubrik „Der Antrag“
In der Rubrik „Der Antrag“ findest du viele Tipps zum Schreiben deines Antrages; wie du einzelne Elemente formulierst, Projektziele festlegst, Indikatoren entwickelst oder was du zu Gender oder Nachhaltigkeit schreiben kannst und vieles mehr.
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Mein Name ist Monika Vog,
ich bin Fundraiserin und Fördermittelexpertin für gemeinnützige Projekte und Aktionen.
Bei Fördermittel-wissenswert dreht sich alles um diese Fragen:
- Wie finde ich aus den unzähligen Fördermöglichkeiten die passende Förderung für mein Vorhaben?
- Wie schreibe ich einen überzeugenden Antrag?
- Was muss ich beim Verwendungsnachweis beachten?
Zu diesen Themen schreiben Daniel und ich regelmäßig Beiträge in diesem Blog.
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Mentoring Fördermittelanträge
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