Drei Förderer für digitale Projekte
Du möchtest die Digitalisierung in deiner Organisation voranbringen – aber dir fehlen dafür die Mittel? Keine Sorge: Es gibt einige Förderprogramme, die genau dafür gedacht sind.
Ob neue Software, digitale Infrastruktur oder Qualifizierung – viele Förderer unterstützen gemeinnützige Träger gezielt bei Digitalisierungsprojekten. In diesem Beitrag stelle ich dir drei unterschiedliche Programme vor, die deine Vorhaben unterstützen können.
Frank-Basten-Stiftung – Digitalisierung sozialer Arbeit
Die Frank‑Basten‑Stiftung wurde Ende 2017 gegründet und setzt ihren Fokus auf den emanzipierten Umgang mit Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.
Zielgruppe dabei sind Menschen, die gesellschaftlich benachteiligt sind. Mit digitalen Ansätzen möchte die Stiftung ihre gesellschaftliche Teilhabe stärken und soziale Ungleichheiten abbauen.
Was wird gefördert?
Die Stiftung fördert Projektideen, die Digitalisierung, KI sowie veränderte Lebens‑, Wohn‑ und Arbeitswelten thematisieren. Dabei geht es insbesondere um:
- Wissenstransfer im digitalen Raum sowie die Fähigkeit zur Mitgestaltung
- Förderung von Bildung, Erziehung und gesellschaftlicher Vernetzung unter dem Aspekt digitaler Technologien
- Projekte, die soziale Inklusion und Teilhabe durch digitale Mittel ermöglichen
Bei der Projektkonzeption solltest du vor allem darauf achten, dass dein digitales Projekt besonders gemeinwohlorientiert und inklusiv gedacht ist.
Förderkonditionen Digitalisierung
Antragsberechtigt sind gemeinnützige Organisationen wie Vereine, gGmbHs oder gAGs und gefördert wird bundesweit in Deutschland. Zur Förderhöhe macht die Stiftung keine genauen Angaben, dafür kannst du deinen Antrag jederzeit einreichen.
Du solltest also hier auf jeden Fall den Kontakt zur Stiftung suchen und abklären, ob dein angedachtes Projektvolumen zu den Fördermöglichkeiten der Stiftung passt. Hier der Link zur Homepage.
Prototype Fund – Digitalisierung Open Source
Der Prototype Fund ist ein Förderprogramm der Open Knowledge Foundation Deutschland, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel des Programms ist es, gemeinwohlorientierte Software-Projekte zu fördern – insbesondere in den Bereichen Civic Tech, Datensicherheit, Software-Infrastruktur und digitale Teilhabe.
Im Unterschied zur Frank-Basten-Stiftung, die stark auf soziale Inklusion und Bildung zielt, richtet sich der Prototype Fund vor allem an technisch versierte Entwickler:innen und Teams, die Open-Source-Software für das Gemeinwohl entwickeln wollen. Es geht hier also nicht um digitale Sozialprojekte im klassischen Sinn, sondern um digitale Werkzeuge und Lösungen, die möglichst viele Menschen nutzen können.
Auch für gemeinnützige Organisationen ohne eigenes Entwicklerteam kann der Prototype Fund spannend sein – etwa dann, wenn du eine Idee für eine digitale Anwendung hast und dafür mit einem Tech-Partner oder einer Entwicklerin zusammenarbeitest.
In dem Fall kann das Entwicklungsteam den Antrag stellen – und du bringst als Organisation den praktischen Anwendungsfall ein. Voraussetzung ist, dass das Projekt Open Source bleibt, also auch über dein Projekt hinaus frei nutzbar ist.
Was wird gefördert?
Der Prototype Fund hat wechselnde Schwerpunkte. In dieser Ausschreibungsrunde sind es diese zwei:
- Datensicherheit
- Software-Infrastruktur
Dazu werden innovative Software-Prototypen gesucht, die offen zugänglich und für viele nutzbar sind. Die Projekte sollen gesellschaftliche Herausforderungen aufgreifen und mit digitalen Lösungen beantworten – zum Beispiel:
- Tools zur digitalen Selbstbestimmung oder Datensouveränität
- Anwendungen für mehr digitale Demokratie oder bürgerschaftliches Engagement
- Software für NGOs oder ehrenamtliche Strukturen
- Infrastrukturprojekte im Open-Source-Bereich
Förderkonditionen zur Digitalisierung
Der Fund richtet sich an Einzelpersonen oder kleine Teams. Die Bewerbung ist vergleichsweise niedrigschwellig: Es braucht keinen langen Projektantrag, sondern eine überzeugende Ideenskizze mit einem klaren Zeit- und Entwicklungsplan.
Der Prototype Fund schreibt regelmäßig aus, aktuell läuft die Bewerbungsphase für den zweiten Jahrgang des Prototype Funds. Deine Skizze kannst du noch bis zum 30. November einreichen.
Die Förderung ist dabei in zwei Phasen unterteilt:
- Regelförderung: Bis zu 47.500 Euro für Einzelpersonen und maximal 95.000 Euro für Teams über 6 Monate
- Second Stage: Bis zu 31.667 Euro für Einzelpersonen und maximal 63.333 Euro für Teams über 4 Monate
Über die Regelförderung werden bis zu 30 Projekte gefördert, in die innere Auswahl für die Second Stage schaffen es bis zu 15 Projekte.
Es lohnt sich also, hier einen Antrag für dein digitales Projekt zu stellen. Auf der Seite des Prototype Funds findest du dazu alle weiteren Infos, aber auch bisher geförderte Projekte. Sie sind wie gesagt Open Source, schau dich dort mal um, vielleicht findest du ja genau das Passende für dein Digitalisierungsvorhaben
Heimat.Digital.Regional – Digitalisierung in Bayern
Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat unterstützt mit dem Programm „Heimat.Digital.Regional“ Projekte, die das regionale Miteinander fördern – und dabei kann Digitalisierung eine zentrale Rolle spielen.
Gerade wenn digitale Elemente dabei helfen, regionale Identität zu bewahren oder zugänglich zu machen, stehen die Chancen auf Förderung gut.
Was wird gefördert?
Gefördert werden Maßnahmen, die regionale Identität sichtbar und erlebbar machen – insbesondere durch digitale Instrumente. Ziel ist es, Heimatgefühl auch im digitalen Raum zu stärken und neue Zielgruppen zu erschließen.
Als Beispiele für förderfähige Projekte wird folgendes genannt:
- Digitale Archive und Sammlungen zur Regionalgeschichte
- Apps oder Online-Plattformen zur Vermittlung von Heimatwissen
- Virtuelle Ausstellungen mit lokalem Bezug
- Interaktive digitale Formate für kulturelle Bildung
Förderkonditionen für Digitalisierung
Antragsberechtigt sind neben gemeinnützigen Organisationen mit Sitz in Bayern auch Bezirke, Landkreise sowie kreisfreie Städte.
Der Basisfördersatz liegt bei bis zu 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Er kann sich zusätzlich erhöhen:
- um bis zu 15 Prozentpunkte für Projekte im ländlichen Raum,
- um bis zu 15 Prozentpunkte für Projekte in Räumen mit besonderem Handlungsbedarf,
- sowie um bis zu 10 Prozentpunkte bei interkommunaler oder interregionaler Zusammenarbeit.
Es ist also eine Förderquote von bis zu 90% möglich. Auch die Fördersumme kann sich sehen lassen:
- Kommunale Gebietskörperschaften können ab 25.000 Euro einen Antrag stellen.
- Alle anderen Antragssteller ab 10.000 Euro Projektkosten.
Die maximale Fördersumme beträgt stattliche 300.000 Euro pro Projekt. Damit lässt sich ein großer Teil der Projektkosten abdecken – besonders, wenn mehrere Partner gemeinsam an dem Digitalisierungsprojekt arbeiten.
Mehr dazu findest hier auf der Seite des Ministeriums.
Fazit
Wie du siehst, kann man digitale Projekte auf verschiedene Arten angehen. Sei es als Möglichkeiten zur Teilhabe für sozial benachteiligte Menschen, als innovative Ideen zur digitalen Weiterentwicklung unserer Gesellschaft oder als Mittel zum Zweck für regionale Projekte.
Prüfe jetzt, ob eines der Programme zu deinem Projekt passt. Und wenn du noch mehr über Fördermöglichkeiten zur Digitalisierung erfahren willst, schau dich gern auf dem Blog um und nutze dazu das Schlagwort „Digitalisierung“ aus der Wortwolke. Oder du springst direkt zu dem Beitrag zum neuen Förderschwerpunkt Digitalisierung bei der Stiftung Deutsches Hilfswerk.
Viel Erfolg bei deinem Vorhaben!
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